Das Ziel jeder Kellerabdichtung ist es, die Gebäudebauteile unterhalb der Grundstücksoberfläche vor Feuchtigkeit aus dem angrenzenden Erdreich zu schützen. Als technische Lösungen werden in diesem Zusammenhang stets Fachbegriffe wie „Schwarze Wanne“ oder „Weiße Wanne“ genannt.
Die Abdichtungsnormen DIN 18531 bis DIN 18535 ersetzen weite Teile der Abdichtungsnorm. Die ebenfalls neu herausgegebene DIN 18195 legt daher nur noch Begriffe sowie Abkürzungen und Bezeichnungen für die Anwendung der Normen für die Abdichtung von Bauwerken fest und trifft keine inhaltlichen Regelungen mehr.
Abb. 1 DIN 18195 Abdichtung von Bauwerken
Quelle: © www.kalksandstein.de
Dieser sogenannte wasserundurchlässige Beton oder WU Beton wird zum Beispiel für die sogenannte ,,Weiße Wanne´´ eingesetzt. Dabei werden Bodenplatte und Außenwände als geschlossene Wanne aus Beton mit hohem Wassereindringwiderstand nach DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 hergestellt. Errichtet wird die weiße Wanne üblicherweise geschosshoch, entweder aus Ortbeton mit Systemschalung oder aus vorgefertigten Elementwänden (Dreifachwänden). Die Konstruktion einer weißen Wanne ist im Vergleich zur Herstellung der sogenannten schwarzen Wanne relativ einfach und mit weniger Arbeitsaufwand verbunden, erfordert jedoch ein hohes Maß an Sachkenntnissen. Um Risse weitgehend zu vermeiden, sollte eine zwangsarme Konstruktion angestrebt werden. Versprünge, Absätze in Bodenplatten sollten vermieden werden um Zwangsspannungen weitgehend zu vermieden. Die Betonbauteile sind neben den statischen Beanspruchungen (Zugspannungen, Biegezugspannungen aus Lasten) nach den anstehenden Zwangsspannungen zu bemessen und entsprechend rissebeschränkend zu bewehren.
Erforderliche Fugen, Arbeitsabschnitte sind entsprechend zu planen und wasserdicht auszuführen.
Die meisten bestehenden Wohnhauskeller in Deutschland haben zwar eine Bodenplatte aus Beton, sie bestehen aber ansonsten aus gemauerten oder auch aus betonierten Außenwänden, die zunächst einmal mehr oder weniger wasserdurchlässig sind. Deshalb wird der Beton von außen durch eine vollflächige Dichtungshaut geschützt – meist auf Basis von Bitumenbaustoffen.
Für die Kellerabdichtung eignet sich Bitumen wegen seiner Wasserdichtheit und der vielfältigen Verarbeitungsmöglichkeiten. Zu unterscheiden sind flüssige oder pastöse Bitumenanstriche und feste Bitumenbahnen, die auf die Kellerwände aufgeschweißt werden. Die Anstriche enthalten normalerweise auch Kunststoffzusätze, die das Material verformungsbeständiger und rissfester machen. Die weitaus meisten Schwarzen Wannen im Wohnungsbau werden heute nicht mit Bitumenbahnen, sondern mit kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen (KMB) ausgeführt. Die KMB hat eine schwarze Farbe, deshalb wird diese Abdichtungsart auch als „Schwarze Wanne“ bezeichnet. Zu den bahnenförmigen Abdichtungsstoffen gehören u.a. Bitumen-und Polymerbitumenbahnen sowie Kunststoff- und Elastomerbahnen. Bei den flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen wird unterschieden zwischen Abdichtung mit kunststoffmodifizierter Bitumendickbeschichtung (PMBC, früher KMB), rissüberbrückender mineralischer Dichtungsschlämme (MDS) und Flüssigkunststoffen (FLK).
Abb. 4 Schwarze Wanne
Quelle: KomZet Bau Bühl