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Holzrahmen / Ständerwerk

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Abb. 1 Ständerwerk einer Außenwand
Quelle: Bubiza

Grundlagen

Das Ständerwerk einer Holzrahmenbauwand besteht aus gleichmäßig angeordneten Rippen (auch als Ständer oder Stiele bezeichnet), die durch Schwelle und Rähm oben und unten begrenzt werden. Das Ständerwerk (auch Holzrahmen genannt) dient einerseits der Lastabtragung, andererseits dient es zusätzlich der Aufnahme der innenliegenden Dämmung.

Funktion

Lastabtragung

Das Ständerwerk dient der Lastabtragung und Lastweiterleitung und kann überwiegend Vertikallasten aufnehmen. Nur zusammen mit der Beplankung bildet das Ständerwerk eine statisch wirksame Wandscheibe, die sowohl Horizontal- als auch Vertikallasten aufnehmen und ableiten kann.

In der Regel wird hier Konstruktionsvollholz (KVH) mit einer Breite von 60 mm verwendet. Die Tiefe der Rippen resultiert aus Wärmeschutztechnischen und Statischen Anforderungen und beträgt im einschaligen Standardaufbau meist 160 – 200 mm.

Dämmebene

Die Hauptdämmschicht einer Holzrahmenbauwand liegt in der Ebene des Ständerwerks. Die Felder zwischen den Ständern werden grundsätzlich voll ausgedämmt, das Einbringen der Dämmung kann bereits in der Vorfertigung (Holtafelbau) oder aber auch erst bauseits (Holzrahmenbau) erfolgen. Die am häufigsten verwendeten Dämmstoffe sind:

  • Mineralfaserdämmung

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Abb. 2 Mineralwolle
Quelle: Bubiza

  • Holzweichfaserdämmung

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Abb. 3 und 4 Holzweichfaserdämmung
Quelle: Bubiza

  • Einblasdämmung aus Zellulose

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Abb. 5 Zellulosedämmung
Quelle: Bubiza

  • Einblasdämmung aus Holzfasern

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Abb. 6 Holzfasereinblasdämmung
Quelle: Bubiza

Aufbau / Rastermaß

Aufbau

Der Zusammenbau des Ständerwerks erfolgt üblicherweise auf Wandbautischen, auf denen dann auch die weiteren Funktionsschichten, wie die aussteifende Beplankung, Dämmung, aussenliegende Holzfaserdämmplatten und gegebenenfalls sogar die Fassade (z.B als vorgehängte Holzfassade) montiert werden.

Bevor die aussteifende Beplankung auf das Ständerwerk montiert wird, wird dieses gemäß den Wandplänen ausgelegt, ausgewinkelt und dann üblicherweise mit Wellennägeln gegen ungewolltes Verrutschen fixiert. Nachfolgend ist ein Wandplan für eine Erdgeschoss-Außenwand dargestellt. Dieser enthält alle, für die Herstellung und den Zusammenbau des Ständerwerks notwendigen Informationen.

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Abb. 7 Werkplan einer Außenwand
Quelle: Bubiza

Video

In nachfolgendem Video werden die wichtigsten Arbeitsschritte für den Zusammenbau des Holzrahmens erklärt.

Rastermaß

Der Achsabstand der Ständer (das Rastermaß) resultiert aus den Abmessungen der verwendeten aussteifenden Beplankung. Das gängigste Rastermaß ist 625 mm und resultiert aus der Standardplattenbreite von 1.250 mm. Somit ist es möglich die großformatige Beplankung ohne Verschnitt mittig auf jedem zweiten Ständer zu stoßen. (Abhängig von der verwendeten Beplankungsbreite sind aber auch andere Rasterteilungen möglich, z.B. 833 mm für Plattenbreiten von 2.500 mm (2.500/3)).

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Abb. 8 Rastermaß Holzrahmenbau
Quelle: Bubiza