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Inhaltsverzeichnis

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Decken

Porenbeton

Dach- und Deckenplatten aus Porenbeton sind trocken verlegbare, bewehrte Systeme. Aufwändige Schalungs-, Stütz- und Betonierarbeiten entfallen. Sie sind sofort nach der Verlegung begehbar. Sie erhalten ihre volle Tragfähigkeit durch Nut- und Federverbindungen bzw. nach formschlüssigem Fugenverguss und Ringankereinbau. Die Hersteller liefern in der Regel den notwendigen statischen Nachweis, sorgen für die Erstellung eines Verlegeplans und erstellen die Detailplanung. Das Material wird gemäß Verlegeplan just-in-time abgerufen. Die Verarbeitung erfolgt direkt vom LKW aus.

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Abb. 1 Deckenelemente
Quelle: Xella Deutschland GmbH

Bei der Verarbeitung ist auf die fluchtgerechte Ausrichtung der ersten Platte zu achten, um ein späteres ausrichtender Platten zu vermeiden. Ist die erste Platte genau justiert, können alle folgenden Platten problemlos ausgerichtet werden. Dachplatten werden an der Traufe beginnend nach oben verlegt. Bei geneigten Dächern muss die erste Platte an der Traufe sofort gegen Abrutschen gesichert werden.

Bearbeitung von Porenbeton-Elementen

Alle Porenbetonbauteile lassen sich leicht mit handelsüblichen Werkzeugen bearbeiten. Schlitze für Elektroleitungen können von Hand mit einem Porenbeton-Schlitzkratzer oder mit einer elektrischen Mauerfräse hergestellt werden. Öffnungen für Schalter- und Verteilerdosen können mit einem Dosenbohrer hergestellt werden, ebenso Wanddurchbrüche für Installationen aller Art. Vor dem Überarbeiten müssen Schlitze und Aussparungen mit einem geeigneten Putzmaterial wieder verschlossen werden. Schlitze sind ggf. mit einem geeigneten Putzarmierungsgewebe, das die Schlitzbreite beidseitig um mindestens 15 cm überdeckt, zu versehen.

Die ebenen Oberflächen von Porenbeton ermöglichen im Innen- und Außenbereich den Einsatz von Fertig-Dünn-Putzen. Dabei ist im Außenbereich eine Putzdicke von ca. 15 mm ausreichend, im Innenbereich genügen Dicken von 3 bis 8 mm. Im Markt stehen speziell auf Porenbeton abgestimmte Putzsysteme für Innen und Außen zur Verfügung, die schnell und mit geringem Materialbedarf verarbeitet werden können.

Porenbeton-Dachkonstruktionen können grundsätzlich mit allen üblichen Eindeckungen versehen werden. Hinweise zur richtigen Ausführung enthält die DIN18531 sowie die Flachdachrichtlinien des Dachdeckerhandwerkes.

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Abb. 2 Dach- und Deckenelement
Quelle: Xella Deutschland GmbH

ÖKONOMISCHE ASPEKTE

Richtig eingesetzt bietet die Verarbeitung von großformatigen Porenbeton-Elementen wirtschaftliche Vorteile durch schnellen Baufortschritt und damit durch die Einsparung von Baukosten. Verschiedene Komponenten spielen hier zusammen:

Vorkonfektionierung: Die Elemente werden vorkonfektioniert auf die Baustelle geliefert. Damit entfallen aufwändige Schneidearbeiten vor Ort. Auch stark gegliederte Wände können so sehr wirtschaftlich erstellt werden.

Geringer Personalbedarf: Sowohl für die Verarbeitung von Planelementen und Wandtafeln als auch für das Versetzen von Trennwandelementen besteht die optimale Arbeitsgruppe aus zwei Mitarbeitern (1 Maurer und 1 Helfer) und einem Hebegerät. Für die Verlegung von Dach- und Deckenplatten aus Porenbeton besteht die optimale Arbeitsgruppe aus drei Personen. Dabei wird die eigentliche Verlegearbeit von zwei Mitarbeitern geleistet, der dritte Mann in der Kolonne greift die benötigte Plattenposition mit dem Lastaufnahmemittel gemäß Verlegeplan vom Plattenstapel. Schematisierter Bauablauf: Der Einsatz von Hebewerkzeugen reduziert die körperliche Belastung der Verarbeiter. In Verbindung mit dem schematisierten Bauablauf können hohe Tagesleistungen erzielt werden. Dabei nimmt die Produktivität mit der Größe der Bauelemente zu. Nach Angaben des Bundesverbandes Porenbeton liegt die Tagesleistung eines Maurers, der Porenbeton-Plansteine verarbeitetet, bei ca. 4 m³. Bei der Verarbeitung von Planelementen kann eine Steigerung auf 5 m³/Tag erreicht werden. Beim Einsatz von Wandtafeln können mehr als 12 m³ Mauerwerk pro Tag erstellt werden. Arbeitsgruppen, die gut eingearbeitet sind und routiniert zusammenarbeiten, können unter Umständen noch höhere Tagesleistungen erreichen.

Typische Abmessungen von bewehrten und unbewehrten Porenbeton Dach- und Deckenplatten

Abmessungen in mm Zulassungen
Länge Regellänge 6000, < 8000
BreiteRegellänge 625, < 750 DIN 4223 Zulassungsbescheide
Dicke Regellänge 100 bis 300

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Abb. 3 Ausbildungen der Elementen
Quelle: Xella Deutschland GmbH

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Abb. 4 Verlegen von Deckenelementen
Quelle: Xella Deutschland GmbH