Der herkömmliche analoge Telefonanschluss ist, obwohl er mehr und mehr durch ISDN- und VoIP-Technik ersetzt wird, auch aus Kostengründen, noch in vielen Haushalten vorhanden. Im weltweiten Telefonnetz wird mit einer Zweidraht-Infrastruktur die Vermittlungsstelle mit dem Nutzer verbunden. Diese Zweidraht-Technik wird auch von ISDN-Anbindungen genutzt, wo sie von den Vermittlungsstellen sternförmig verteilt wird. Seit 1998 sind in Deutschland alle Vermittlungsstellen in digitaler Technik vorhanden, es werden ab der Vermittlungsstelle auch analoge Signale digital übertragen. So wurde den analogen Nutzern ermöglicht einige Leistungsmerkmale der digitalen Technik ebenfalls zu nutzen.
Leistungsmerkmale sind vom Provider abhängig und teilweise kostenpflichtig. Die wichtigsten Leistungsmerkmale sind:
Das Impulswahlverfahren oder auch Pulswahl stammt von den damaligen Vermittlungsstellen mit Drehwählern. Dabei wurde mit jedem Impuls der Regler eine Stufe weiter gedreht und so physikalisch eine andere Verbindung gewählt. Die nächste Ziffer war dann für den nachfolgenden Drehregler bestimmt usw. Für den trägen Drehregler war hierbei ein Zeitverzug dringend notwendig, um sicherzustellen, dass ein klarer Zustand erreicht ist, wenn der nächste Impuls eintrifft. Seit der Digitalisierung der Vermittlungsstellen gibt es dieses Verfahren nicht mehr, da es sehr störanfällig war und die Wahlzeit zu lang war.
Es wird auch Tonwahl genannt und hat das Impulswahlverfahren ersetzt. Die Drehwähler wurden durch schnelle Halbleiterelemente ersetzt. Beim MFV werden pro Taste zwei unterschiedliche Frequenzen ausgegeben, wodurch sich dem Benutzer zusätzliche Möglichkeiten bieten, wie die Fernabfrage von Anrufbeantwortern über die Telefontasten.
Die Telekommunikations-Anschluss-Einheit, kurz TAE oder TAE-Dose, ist der Anschlusspunkt für analoge Endgeräte. Intern ist sie mit Schraubanschlüssen für ein Verlegekabel ausgestattet und an der Frontseite bietet sie ein bis drei TAE-Buchsen.
Links sieht man eine TAE-Buchse und rechts einen TAE-Stecker. Das F steht für Fernsprechen und dort werden Telefone angeschlossen. Das N steht im Gegensatz für Nicht Fernsprechen und dient zum Anschluss von Faxgeräten oder Anrufbeantwortern. Sichtbar zu unterscheiden sind sie durch die kleinen „Nasen“ am Stecker, die bei der F-Codierung unten und bei der N-Codierung im oberen Drittel befindlich sind, sowie durch die Großbuschtaben F bzw. N in der oberen linken Ecke der Buchse. Durch diese Codierungen wird ein versehentliches Einstecken in eine falsche Buchse verhindert.
Gibt es an einer TAE-Dose mehrere Anschlüsse, so sind die N-codierten Anschlüsse priorisiert. Das heißt, dass bei einem gesteckten N-Stecker der nachfolgende F-Anschluss getrennt wird. Dadurch soll verhindert werden, dass eine vorhandene Datenverbindung getrennt wird und dient außerdem der Abhörsicherheit. Bei einer TAE-Dose mit drei Steckplätzen ist der dritte Steckplatz in der Regel einzeln geschaltet. Also könnten bei einer NFF-Konstellation zwei Telefone angeschlossen werden, die sich gegenseitig nicht behindern würden und gleichzeitig genutzt werden könnten.
Anschlussbelegung TAE-Dose | |||
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Klemme | Kürzel | Bedeutung | |
1 | La | Leitung a (Verbindung zur Vermittlungsstelle bzw. Telefonanlage) | |
2 | Lb | Leitung b (Verbindung zur Vermittlungsstelle bzw. Telefonanlage) | |
3 | W | Wecker: An diesem Anschluss kann eine zusätzliche Signaleinrichtung angeschlossen werden. Darüber hinaus wird hier auch das Steuersignal von Wechselanschlussdosen (AWADo) übertragen. | |
4 | E | Erde: Wird von älteren Nebenstellenanlagen z.B. für die Amtsholung genutzt | |
5 | b2 | Durschschleifkontakt von b, z.B. zur nächsten Dose (wird beim Stecken eines Steckers unterbrochen!) | |
6 | a2 | Durschschleifkontakt von a, z.B. zur nächsten Dose (wird beim Stecken eines Steckers unterbrochen!) |
Der passive Prüf-Abschluss, kurz PPA, dient dem Telefonanbieter zur Leitungsmessung bei einer Störung und fungiert dabei als Schleife. Durch ihn kann eine Störung der Leitung bis zur 1.TAE des Endnutzers ausgeschlossen werden und/oder der Fehler eingegrenzt werden. Alle Störungen und deren Beseitigung, die nach der 1.TAE auftreten fallen in die Verantwortung des Leistungsempfängers, der auch die entstehenden Kosten selber trägt. Er ist baulich so geformt, dass seine Anschlussbeine in die Schraubanschlüsse der Dose passen. Die Leiter La und Lb müssen dabei korrekt angeschlossen werden, da auf La -60 V und auf Lb das Erdpotential liegen und im Normalfall die Diode den Stromfluss sperrt. Bei einer Messung werden in der Vermittlungsstelle die Adern getauscht und der dann fließende Strom gemessen. Der Datenverkehr oder das Telefonieren sind auch mit vertauschten Leitungen gegeben.
Über einen automatischen Mehrfach-Umschalter, kurz AMS, können, je nach Ausführung, zwei oder mehr Telefone angschlossen werden. So kann man auf legale Weise mehr als ein Telefon an eine analoge Leitung anschließen und nutzen. Eine andere Möglichkeit wäre die Verteilung über eine Telefonanlege. Es klingeln bei einem AMS alle angeschlossen Telefone, es kann aber nur der telefonieren, der das Gespräch als erstes angenommen hat. Alle anderen Teilnehmer hören in dieser Zeit einen Besetztton in ihren Hörern. Das Gespräch kann aber auch weitergegeben werden, indem ein zweiter Hörer abgenommen wird und der Gesprächsführende auflegt.
Eine Fax-Weiche prüft bei einem einkommenden Ruf, ob es sich um ein Fax handelt oder nicht. Wird nun ein Faxgerät als Absender erkannt, leitet die Fax-Weiche den Ruf an ein Faxgerät weiter, sonst wird das Gespräch an die anderen Anschlüsse weitergeleitet.