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Leitungsverlegung

Überblick/Allgemeines

Für die Leitungsverlegung sind neben den Bestimmungen DIN VDE 0100 Teil 520 insbesondere die DIN 18 015 Teil 1 bis 3 zu beachten.

Grundsätzlich unterscheidet man neben der Erdkabelverlegung folgende Installationsarten:

  1. Unter- und Imputzinstallation
  2. Auf- und Überputzinstallation
  3. Hohlwandinstallation
  4. Betoninstallation

Darüberhinaus unterscheidet man grundsätzlich folgende Verlegearten:

  1. Rohrverlegung (unter Putz, auf Putz, in Hohlwänden und Beton)
  2. Stegleitungsverlegung (im Putz)
  3. Feuchtraumleitungsverlegung (unter Putz, auf Putz, über Putz, Spanndrahtverlegung, Verlegung in Kanälen, Rinnen und auf Pritschen)

Unter- und Imputzinstallation

Die Unter- und Imputzinstallation ist die im Wohnungsbau bevorzugte Art der Leitungsverlegung. Bei der Unterputzinstallation liegen die Leitungen im Mauerwerk, also unter der Putzschicht, wogegen sie bei der Imputzverlegung in der Putzschicht liegen. In trockenen Räumen kommen hauptsächlich Mantelleitungen, Stegleitungen und Rohre zum Einsatz. Bei der Rohrinstallation unterscheidet man zwischen flexiblen Isolierrohren, Panzerrohren und Installationskanälen. In feuchten Räumen werden überwiegend Mantelleitungen verwendet.

Vor der Leitungsverlegung sind, je nach Leitungsart, mehr oder weniger aufwändige Schlitz- und Stemmarbeiten nötig. Dabei ist es wichtig vorher den Standort, die Art und Größe der Verbrauchsgeräte zu kennen, um kostspielige Änderungen zu vermeiden. Für etwaige Erweiterungen sind Reserveleitungen oder Leerrohrinstallationen empfehlenswert. Durch rechtzeitige Planung sollten Leitungskanäle in der Mauer und Durchbrüche Berücksichtigung finden, sowie durch Einlegen von z.B. konischen Holzformstücken in Betonschalungen Stemmarbeiten eingespart werden.

Der Beginn der Unterputzinstallation findet im Rohbau mit dem Anzeichnen der Dosen und Schlitze auf dem unverputzten Mauerwerk statt. Dies wird mit gut erkennbarer Kreide realisiert. Nach VOB sind nach Abschluss der E-Installation alle vom Auftragnehmer herrührenden Verunreinigungen auch von diesem sachgemäß zu beseitigen.

Leitungsführung unter und im Putz

Unter oder im Putz sind Leitungen nur senkrecht oder waagerecht zu verlegen, um sie später leichter finden zu können und das Risiko von Beschädigungen durch Dübel oder Nägel zu minimieren. Weiterhin sollten die Leitungen außerhalb der üblichen Einschlagbereiche von Dübeln und Nägeln verlaufen.

In der DIN 18 015 Teil 3 wurden Installationszonen festgelegt, in denen Betriebsmittel und Leitungen installiert werden sollen. Dabei sind die waagerechten Zonen 30cm und die senkrechten 20cm breit. Schalter sollen dabei mittig in der senkrechten Installationszone, mit einer Höhe der Schaltermitte von 105cm über Fertigfußboden des obersten Schalters, montiert werden. Das übliche Maß für Steckdosen beträgt dabei in Wohnräumen 30cm über Fertigfußboden, sowie in Küchen und Arbeitsräumen 115cm über Fertigfußboden. Die Versorgungsleitungen dieser Steckdosen sind in einer waagerechten Installationszone zu verlegen.

Der Abstand der waagerechten Installationszonen zu Decken oder dem Fußboden beträgt 15cm. Der Abstand der senkrechten Installationszonen zu Ecken oder Türleibungen beträgt 15cm.

Mauerschlitze

Mauerschlitze sind mit einer Tiefe auszufräsen, dass die Leitungen mit dem Mauerwerk bündig abschließen können. Dabei dürfen sie nach DIN 1053 Blatt 1 die Standfestigkeit der Mauer nicht beeinträchtigen. Werden die Schlitze nicht im gemauerten Verband hergestellt, dürfen sie nur eingefräst und nicht gestemmt werden.

Die Maximalwerte für Schlitzabmessungen nach DIN 1053 Blatt 1, für die eine statische Überprüfung nicht erforderlich ist betragen:


Wanddicke in cm

senkrechte Schlitze

waagerechte Schlitze,

Schlitzlänge

Breite in cm

Tiefe in cm

unbeschränkt

Tiefe in cm

< 1,25 m lang

Tiefe in cm
11,5 < 10 < 1 unzulässig
17,5 < 10 < 3 0 < 2,5
24 < 15 < 3 < 1,5 < 2,5
30 < 20 < 3 < 2 < 3
36,5 < 20 < 3 < 2 < 3

Weiterhin bei waagerechten Schlitzen zu beachten:

  • dürfen nur im Bereich <0,4 m ober- oder unterhalb der Rohdecke an einer Wandseite gefräst werden
  • 2 gegenüberliegende Schlitze nur ab 24 cm Wanddicke und max. 1 cm Tiefe möglich
  • wenn Tiefe genau eingehalten werden kann, können Werte für unbeschränkte Schlitzlänge um 1 cm erhöht werden
  • bei Langlochziegeln unzulässig

Größere Schlitze dürfen ohne statischen Unbedenklichkeitsnachweis nicht erstellt werden!

Dosen werden in trockenen Räumen mit Gips und in feuchten Räumen mit feuchtigkeitsbeständigen Mitteln wie schnell bindendem Zement eingesetzt. Sehr trockenes Mauerwerk ist ggf. anzufeuchten.


Auf- und Überputzinstallation

Die Aufputzinstallation wird dort verwendet, wo aus optischen Gründen keine verdeckte Leitungsführung notwendig ist oder diese aus Kosten- und Fertigungsgründen unsinnig ist. Beispiele sind eine nachträgliche Installation oder die Installation in Kellern. Dabei soll die Aufputzinstallation unter Berücksichtigung aller erforderlichen Vorschriften so erfolgen, dass ein guter Gesamteindruck im Aussehen der Anlage entsteht.

Die Ausführungen der Aufputzinstallation unterscheiden sich hauptsächlich nach der Raumart. In trockenen Räumen ist z.B. die Stangenrohrinstallation oder die Verlegung von Mantelleitungen mit Nagelschellenbefestigung denkbar. In trockenen Räumen sind Feuchtrauminstallationen zwar zulässig, die Abzweigdosen, Schalter und Steckdosen benötigen aber keinen Feuchtigkeitsschutz. Am sinnvollsten sind Rohrinstallationen oder Kanalinstallationen, wenn mit einer Erweiterung oder Änderung zu rechnen ist. In feuchten Räumen wird Feuchtraummaterial verwendet. Verteilerdosen dürfen sich nur mit Werkzeug öffnen lassen.

Leitungsführung auf Putz

Auch hier ist die Leitungsführung auf den Wandflächen nur in senkrechter oder waagerechter Richtung durchzuführen, sowie an Decken ohne Schrägführung. Aus optischen Gründen sollten Aufteilungen von größeren Wandflächen vermieden werden. Im Handbereich von Arbeitsplätzen sollten Leitungen, aufgrund der mechanischen Gefährdung, durch Rohre verlegt werden. Geradlinig verlaufende Leitungen sollten nicht durch unnötige Bögen unterbrochen werden und Leitungskreuzungen sollten, soweit dies möglich ist, vermieden werden. Leitungseinführungen zu Abzweigdosen, Schaltern oder Geräten verlaufen mittig zur Einführung oder Verschraubung und nicht schräg. Schließlich sollten Leitungen nach der Verlegung geradlinig ausgerichtet werden.

Befestigungsarten auf Putz

Hauptsächlich in trockenen Räumen, auf ebenen und festen Untergründen, kann die Befestigung von Leitungen mit Iso-Nagelschellen und Stahlnägeln durchgeführt werden. Dabei sind die Schellen dem jeweiligen Leitungsdurchmesser anzupassen und die Leitungsumhüllung nicht zu verletzen.

Für Leitungen mit Kunststoffumhüllung werden Isolierschellen verwendet. Bei längeren Leitungszügen mit mehreren Leitungen bietet sich die Kanalinstallation oder die Verlegung auf Pritschen oder Kabelrinnen an. In feuchten und nassen Räumen wird im Normalfall die Rohrinstallation bevorzugt.

Die Befestigung der Schellen, Abzweigdosen, Schalter und Steckdosen erfolgt je nach Art der Befestigungsunterlage, z.B. durch Holz- oder Metallschrauben.

Aufputzinstallation mit Rohren

Rohrinstallation wird dort benutzt, wo nachträgliche Änderungen oder Erweiterungen der Anlage absehbar sind. Hierfür kommen hauptsächlich Stangenrohre zur Anwendung. Wenn durch Kunststoffrohre der mechanische Schutz der Leitungen nicht mehr gewährleistet werden kann, werden Aluminium-, Stahl- oder Stahlpanzerrohre verwendet. Rechtwinklige Biegungen können hier mit vorgefertigten Normalbögen mit Gewinde- oder Steckmuffenanschluss hergestellt werden. Leitungsverbindungen innerhalb des Rohrleitungssystems dürfen nur in Dosen, Abzweigkästen oder Gerätegehäusen hergestellt werden.

Die Länge der Stangenrohre beträgt 3 m. Nach DIN VDE 0605 muss die zulässige Beanspruchung neben dem Ursprungszeichen auf jedem Rohr in einem maximalen Abstand von 1 m gut lesbar angebracht sein. Die Abstände der Schellen werden je nach Eigensteifigkeit des Materials ausgewählt, dabei soll ein Durchhängen vermieden werden. Aufgrund der DIN EN 50 086 wurden die Nenngrößen von Rohren verändert. Dabei wurden die PG-Größen durch metrische Größen M 12 bis M 63 ersetzt. Je nach Durchmesser können unterschiedlich viele Leitungen in die Rohre eingezogen werden.

Hohlwandinstallation

Elektroinstallationen an Leichtbauwänden (z.B. Gipskarton, Platten aus Faserstoffen oder Vertäfelungen aus Holz) werden mit verdeckter Leitungsführung innerhalb der Wandzwischenräume ausgeführt. Dabei wird die Leitungsverlegung vor dem Verschließen der Wandzwischenräume fertiggestellt und die Abzweig- und Anschlussdosen nachträglich eingesetzt.

Als Leitungsmaterial wird vorzugsweise Mantelleitung wie NYM oder flexibles Isolierrohr verwendet. Stegleitungen dürfen hier nicht verwendet werden. Bei offenen Wänden ergeben sich hinsichtlich der Leitungsführung keine Schwierigkeiten. In Bereichen des Anbringens von Abdeckleisten und Verkleidungen muss mit nachträglichen Bohrungen oder dem Einschlagen von Nägeln gerechnet werden und sollten deshalb möglichst frei von Leitungen bleiben. Häufig ist aufgrund des Ständerwerks und schmaler Platten nur die senkrechte Verlegung möglich. Deshalb erfolgt die Verlegung der waagerechten Verbindungsleitungen über den Dachboden oder die Decke/Zwischendecke und die Verbindung in Klemmkästen an zugänglicher Stelle.

Hohlwandverlegung von Isolierrohren

Neben der Mantelleitungsverlegung ist in Hohlwänden die Verlegung von flexiblen, flammwidrigen Isolierrohren am zweckmäßigsten. Dabei ist die Verlegerichtung der Leitungen durch die Hohlräume vorbestimmt. Um ein Zurückschieben und Auseinanderziehen beim Leitungseinzug zu verhindern, müssen die Rohre an Wand- und Deckenauslässen sowie Verbindungsmuffen gut befestigt sein. Hier ist vor allem das Einziehen von Zugdrähten sinnvoll. Ist eine Befestigung in der Hohlwand nicht möglich, müssen die Leitungen in den Dosen festgelegt werden. Die Rohre und Leitungen sind lang genug zu belassen, um beim nachträglichen Setzen der Dosen problemlos eingeführt werden zu können. Für die Befestigung der Dosen in den Wandplatten sind maßgenaue Löcher notwendig, welche mit speziellen Fräsern gebohrt werden.

Installationsmaterial für Hohlwandinstallationen

Das Installationsmaterial muss mind. schwer entflammbar sein, dabei gibt es für Hohlwände spezielle Schalter- und Abzweigdosen bzw. Schalterabzweigdosen mit Normmaßen. Befestigt werden diese durch zwei in der Dose liegende und nach außen ausklappbare Laschen bei Wandstärken bis zu 35 mm. Einsätze wie Steckdosen oder Schalter werden durch Befestigungschrauben und nicht durch Seitenklammern in den Dosen befestigt.

hohlwandose_winddicht_72dpi.jpg

Luftdichte Hohlwanddose

Luftdichte Installation bei Leichtbauweise

Damit die Luftdichtheit (DIN 4108-7) sichergestellt wird, wird eine Luftdichtheitsschicht in diffusionsdichter Ausführung (Dampfsperre) oder diffusionsoffener Ausführung (Dampfbremse) eingesetzt. Muss diese von der Elektroinstallation durchstoßen werden, ist sie entsprechend abzudichten, damit keine Wärmeverluste oder Bauschäden entstehen. In plattenförmigen Baustoffen, wie OSB-Platten oder Gipskartonplatten, helfen dabei luftdichte Hohlwanddosen diese Verluste zu minimieren, da es sonst zu Leckagen oder zum Luftaustausch zu unbeheizten Räumen kommen könnte. Darüber hinaus bieten sie den Vorteil, dass auch die Übertragung von Schmutz und Staub minimiert wird. In luftdichte Hohlwanddosen lassen sich Steckdosen, Lichtschalter, Antnennendosen, Netzwerkdosen usw. einbauen.

Schwachstelle Steckdosen Elektroinstallation, Luftdichtheit nicht gegeben

Leitungs- und Rohrdurchführungen

Bei der Führung von Elektroinstallationsleitungen durch die vorhandene luftdichte Schicht besteht immer das Risiko einer unzureichenden Luftdichtheit. Bei der Installation eines Antennenmastes muss z.B. die luftdichte Schicht durchtrennt werden und anschließend wieder luftdicht verschlossen werden. Weiterhin geschieht dieses bei der Verlegung der Koaxilleitungen für den Antennenanschluss in untere Geschosse oder der Verlegung von Potentialausgleichs- und Erdungsleitungen. Für die luft- und winddichten Durchführungen von Leitungen und Elektroinstallationsrohren, sowie auch für den Antennenmast, gibt es entsprechende Luftdichtungsmanschetten. Diese Manschetten gibt es mit Einzeldurchführungen bis hin zu Mehrfachdurchführungen auf engstem Raum.

Luftdichtungsmanschetten mit Leitungen

Elektroinstallation für Einbauleuchten

Heute werden häufig Halogen- oder LED-Einbauleuchten in Decken verwendet. Beim Einbau und Betrieb muss dabei die oberhalb der Decke befindliche Dämmung und Dampfbremsfolie geschütz werden. Beim Betrieb von Halogenleuchtmitteln kann der Sockel dieser Leuchtmittel Temperaturen über 200° C erreichen und liegt damit auch über der Grenztemperatur benachbarter Bauteile. Deshalb müssen die umliegenden Bauteile vor diesen Temperaturen geschützt werden, damit Brandgefahren ausgeschlossen werden können und Leckagen durch die thermische Zerstörung der Dampfbremsfolie auf Dauer nicht entstehen. Wird die Leuchte einfach direkt in die Decke eingebaut, nimmt die luftdichte Schicht innerhalb kurzer Zeit Schaden und die Luftdichtheit ist nicht mehr gegeben. Deshalb sollten in der Planungsphase entsprechende Einbaugehäuse eingeplant werden.

Diese Einbaugehäuse sind so aufgebaut, dass die Dampfbremsfolie nicht beschädigt wird und somit die luftdichte Elektroinstallation erhalten bleibt. Dabei werden die Gehäuse unter der luftdichten Schicht installiert und bieten genügend Platz für den Einbau von Halogen- oder LED-Leuchten. Oft kommt es jedoch bei Wänden und Decken in Leichtbauweise zu einem Konflikt zwischen der Mindestdämmstärke und einem gewünschten Einbau von Leitungen, Leuchten und anderen elektronischen Geräten. Hier ist der verfügbare Platz meistens durch Dämmmaterial ausgefüllt, welches zudem durch eine Dampfbremsfolie luftdicht abgeschlossen wird. Abhilfe kann hier dadurch geschaffen werden, indem man die elektrische Installation luftdicht in die Dämmschicht integriert. Das Einbaugehäusesystem schafft hier mit einem Dichtschaumrahmen einen thermisch geschützten, luftdichten Installationsraum, in dem Leuchten und deren Zubehör genügend Platz finden.

Betoninstallation

Hier erfordert es eine spezielle Anwendungstechnik, die von der klassischen Installation abweicht. Wichtig ist dabei eine zeitlich abgestimmte Vorplanung und eine gute Zusammenarbeit mit den Baufacharbeitern, da nachträgliche Änderungen kaum möglich sind.

Nachdem die Stahlarmierungen eingebracht wurden, wird die Elektroinstallation an den liegenden oder stehenden Holz- oder Metallschalungen befestigt. Bei waagerechter Fertigung (Betondecken, Fertigbauteile) ist der Leitungsverlauf sowohl waagerecht als auch senkrecht möglich. Bei der senkrechten Fertigung dagegen sollte der Leitungsverlauf auch senkrecht erfolgen, damit die Materialbeanspruchung in Grenzen gehalten wird. Da durch das Schütten Rohre und Leitungen aus den Einführungen gerissen oder beschädigt werden können, Dosen sich verschieben oder volllaufen können oder ähnliches. Auch die nachträgliche Installation ist möglich über Schalelemente, welche entfernt werden können und damit Hohlräume bilden.

Waagerechte Leitungsverbindungen sollten oberhalb oder innerhalb der Decken/Zwischendecken geführt werden. Als Leitungsmaterial können hier PVC-Installationsleitungen, wie NYM, in Kunststoffpanzerrohren der Druckfertigkeitskategorie 3 oder NYY wegen seiner höheren Festigkeit direkt im Beton verlegt werden. NYM darf nur ohne Rohr benutzt werden, wenn mechanische Beschädigungen beim Betongießen ausgeschlossen werden können. Weiterhin gibt es eine Spinnennetzanordnung , bei der Leitungen, die von Schaltern oder Steckdosen kommen, zu Abzweigdosen in der Decke geführt werden, diese Dosen können gleichzeitig als Leuchtenbefestigung und zum Leuchtenanschluss dienen.

Installationsmaterial für Betoninstallationen

Es werden hier besondere Anforderungen an das Installationsmaterial gestellt. Daher sind Spezialausführungen zu verwenden, die den Drücken und Schubkräften beim Einschütten des Betons standhalten und passgenaue Rohr- und Leitungseinführungen gewährleisten. Weiterhin müssen sie den thermischen Beanspruchungen genügen, da bei Schnellhärtungen und Schalungsbeheizungen Temperaturen von über 100° C entstehen. Wichtig ist, dass nur Material eingesetzt wird, welches den DIN-VDE-Bestimmungen entspricht und auch entsprechend gekennzeichnet ist.

Kanalinstallation

Die Kanalinstallation kommt häufig dort zum Tragen, wo es einerseits große Leitungsansammlungen gibt und andererseits mit Erweiterungen und Änderungen hinsichtlich der Anschlussstellen zu rechnen ist. Ebenso kann sie Vorteile bringen, wo verstellbare Innenwände, Glasfassaden oder ähnliches eine konventionelle Elektroinstallation nicht realisierbar machen oder als nachträgliche Installation. Dabei können die Elektroinstallationskanäle aus Kunststoff oder Metall bestehen und werden je nach mechanischer Beanspruchung oder Aussehen verwendet.

Anwendungsbeispiele sind unter anderem die Verlegung in oder auf Wänden und Decken, innerhalb von Brüstungen als Fensterbankkanal, auf dem Fußboden mit speziellen Fußbodenkanälen oder als Sockelleistenkanal. In einem Schachtabteil lassen sich mehrere PVC-Installationsleitungen unterbringen. Stegleitungen dürfen generell nicht in Kanälen verlegt werden. Die Kanäle sind so auszulegen, dass sie dem Leistungsbedarf auch bei Erweiterungen entsprechen.

Fernmelde- und Starkstromleitungen in Kanälen müssen voneinander isoliert werden durch:

  • einen lichten Abstand von min. 10 mm
  • starr angeordnete Trennstege
  • Verlegung in getrennten Isolierstoffrohren
  • Verwendung von min. einer doppelt isolierten Leitung

Beim Installationsmaterial unterscheidet man nach DIN VDE 0604 bei Elektro-Installationskanälen aus Isolierstoff zwischen Geräteeinbaukanälen, in die Schalter und Steckdosen eingebaut werden können und Sockelleistenkanälen. Zum Zubehör gehören Winkelstücke, T-Stücke, Kreuzungen, Trennwände, Halteklammern, Geräteeinbaudosen und Befestigungsschienen.

Die Unterflurinstallation hat sich als besondere Installationsart ergeben und setzt eine rechtzeitige Planung vorraus. Dabei wird das Schachtsystem, welches meistens aus Stahl oder Kunststoff besteht, auf der gegossenen Rohdecke verlegt. In Zusammenarbeit mit der Estrichfirma muss vor dem Beginn der Verlegung zur Höhennivellierung der Zugdosen eine verbindliche Höhenmarkierung festgelegt werden. Die Verlegung erfolgt in einem besenrein gesäuberten Gebäudeteil und im Optimalfall ohne die Anwesenheit anderer Gewerke. Befestigt wird das Schachtsystem durch Mörtelanwurf oder Anschlemmen. Zugdosen werden an Eck-, Abzweig- oder Kreuzungspunkten gesetzt, sowie auf längeren Strecken als Durchgangsdosen. Hier ist besondere Sorgfalt geboten, damit beim späteren Einnivellieren des Außenrahmens auf Estrichhöhe keine Probleme entstehen.

Ist die Montage sorgfältig durchgeführt worden, sieht man auf dem fertigen Fußboden nur die Rahmenoberflächen der Zugdosen. Nun lassen sich an allen erforderlichen Stellen bodenebene oder erhöhte Schachtauslässe realisieren, vor allem auch erst nach der Möblierung. Mit Hilfe einer Schnur lässt sich ohne Probleme die Schachtmitte feststellen und dann mit einer Bohrschablone der Schachtauslass herstellen. Wenn Fernmelde- und Starkstromleitungen gemeinsam herausgeführt werden müssen, können die Schachtauslässe mit Trennwänden versehen werden. Bei der Montage der Zapfsäulen und Klappdeckel ist darauf zu achten, dass keine Stolpergefahren entstehen, desweiteren sind alle Auslassöffnungen gegen Eindringen von Staub und Feuchtigkeit zu schützen.