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Rauchmelder

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Grundlagen

Rauchmelder für den Einsatz in Wohngebäuden sind fotooptische Rauchmelder, die nach dem Streulichtprinzip arbeiten. Da von klarer Luft kein Licht reflektiert wird, kann im Normalfall auch kein reflektiertes Licht auf den Sensor zurückfallen. Der Sensor eines solchen Rauchmelders reagiert erst, wenn Rauchpartikel das gestreute Licht reflektieren und zum Sensor zurück lenken. So kommt es zu einer Auslösung. Im heimischen Bereich verunglücken 70 % aller Brandopfer nachts, wenn alles schläft. Dabei sterben 95 % der Opfer an einer Rauchgasvergiftung und nicht an Folgen der Verbrennungen.

Rauchmelder-Pflicht

Durch Feuerwehren, Schornsteinfeger und Versicherungen wurde im Jahr 2000 zur Brandschutzaufklärung die Kampagne „Rauchmelder retten Leben“ ins Leben gerufen. Durch diese Kampagne wurde sowohl bei der Bevölkerung als auch bei politischen Entscheidungsträgern das Bewusstsein gestärkt, dass Rauchmelder wirkungsvolle Lebensretter sein können. In allen Bundesländern gilt mittlerweile eine Rauchmelderpflicht für Neu-, Um- und Bestandsbauten, die in der jeweiligen Landesbauordnung festgelegt ist. Die Nachrüstpflicht für vorhandene Wohnungen ist dabei noch nicht in allen Bundesländern abgelaufen und ihr kann noch bis zu einer Frist nachgekommen werden. Um einheitlich einen bestimmungsgemäßen Einsatz von Rauchmeldern zu gewährleisten, regelt die Anwendungsnorm DIN 14676 den Einbau, den Betrieb und die Instandhaltung von Rauchmeldern.

Einsatzort

Fotooptische Rauchmelder sollten als Mindestschutz in Schlafzimmern, Kinderzimmern und Fluren, die als Rettungswege dienen, montiert werden. Für einen optimalen Schutz sollten zusätzlich in Wohnzimmern, Kellerräumen und Dachböden Rauchmelder angebracht werden. Zusätzlich ist bei einigen Modellen die Koppelung mit einer Alarmanlage möglich. Für den optimalen Schutz sollte bei der Installation von Rauchmeldern folgendes beachtet werden:

  • Der Rauchmelder sollte immer an einer Raum- oder Zimmerdecke befestigt werden, da Rauch immer nach oben steigt
  • Der Rauchmelder sollte nach Möglichkeit immer in der Raum- oder Zimmerdeckenmitte angebracht werden
  • Damit die optimale Raucherkennung gewährleistet werden kann, sollte der Rauchmelder immer waagerecht angebracht werden
  • Der Rauchmelder sollte keiner starken Zugluft, wie z.B. in der Nähe eines Luftschachtes, ausgesetzt werden, da der Rauch gegebenenfalls nicht erkannt wird
  • Der Rauchmelder sollte nicht in Bereichen angebracht werden, in denen unter normalen Bedingungen Rauch, Dampf oder Staub entstehen kann, wie z.B. in Küchen oder Bädern
  • Der Rauchmelder sollte ca. 30-50 cm unterhalb einer Giebelspitze verbaut werden, nicht aber direkt in der Giebelspitze
  • Der Rauchmelder sollte mit einer Batterie ausgestattet sein, die eine Haltbarkeit von mindestens 10 Jahren hat
  • Der Rauchmelder ist nicht mit Farbe zu überstreichen, da sonst die Funktionalität eingeschränkt sein und kein Rauch mehr an den Sensor gelangen kann
  • Der Rauchmelder sollte regelmäßig, mittels der Prüftaste, einem Selbsttest unterzogen werden, um die einwandfreie Funktion und den Zustand der Batterie zu überprüfen

Rauchmeldertypen

Folgende Rauchmeldertypen kommen zum Einsatz:

  • Einzel-Rauchmleder (mit oder ohne Vernetzungsmöglichkeit)
  • Funk-Rauchmelder

Einzel-Rauchmelder ohne Vernetzung

Dieser Rauchmelder meldet den Alarm nur, in dem Raum, in dem er sich befindet. Ist dieser Raum zu weit entfernt oder seine Tür verschlossen, kann es vorkommen, dass der Alarm nicht wahrgenommen wird.

Funk-Rauchmelder und Einzel-Rauchmelder mit Vernetzung

Löst ein Rauchmelder aus, schlagen alle anderen, mit ihm verbundenen Rauchmelder, ebenso Alarm. Dabei kann, je nach Modell und Ausstattung der Melder, der auslösende Melder mit einem anderen Ton alarmieren, als die mit ihm verbundenen Melder. Dadurch kann auf einfache Weise festgestellt werden, an welchem Ort die Alarmierung tatsächlich stattfand und die Ursache dafür ermittelt werden. Die maximale Empfangsreichweite kann je nach Typ und Hersteller bis zu 100 Meter betragen.