Das virtuelle Digitalgebäude
Die virtuelle Baustelle
Kompendium für Lernende und Lehrende

grundlagen-entwaesserung.jpg

Entwässerung

Grundlagen

Die Kanalisation dient zur Sammlung und Abführung von Abwasser, Regen- und Schmelzwasser durch unterirdische Kanäle. Abwasser und Niederschlagswasser werden entweder vermischt durch ein einheitliches Kanalsystem abgeführt (Mischkanalisation) oder getrennt (Trennkanalisation) in eine Kläranlage beziehungsweise ein natürliches Gewässer geleitet.

1-3-entwaesserung-abb-1.jpg
Abb. 1 Hausentwässerung im Trennsystem
Quelle: KomZet Bau Bühl

Niederschlagswasser

Für das Niederschlagswasser beginnt das Kanalnetz in Regenrohren und Straßenabläufen mit Sinkkästen, oder auch in offener Bauweise.

1-3-entwaesserung-abb-2.jpg
Abb. 2 Offener Kanal für Niederschlagwasser
Quelle: KomZet Bau Bühl

1-3-entwaesserung-abb-3.jpg
Abb. 3 Oberflächenwasser mit Sinkkasten
Quelle: KomZet Bau Bühl

Schmutzwasser

Die Ableitung des Schmutzwassers beginnt in den Einrichtungen der Hausentwässerung (Ausguss, Toiletten) und führt über senkrechte Fallrohre zur Grundleitung unter dem Keller, die in der Regel durch eine Anschlussleitung mit dem öffentlichen Kanalnetz verbunden ist.

Gefälle und Lüftung von Abwasserleitungen

Damit liegende Abwasserleitungen sicher funktionieren und leerlaufen können, müssen sie mit ausreichendem Gefälle verlegt werden. Das Mindestgefälle für die liegenden Leitungsbereiche von Hausentwässerungen wird in der Entwässerungsnorm DIN 1986-100 angegeben.

Grundsätzlich muss in Deutschland jede Schmutzwasserfallleitung als Lüftungsleitung bis über Dach geführt werden. Der Einsatz von Belüftungsventilen ist nur in Ausnahmefällen zulässig.

Der beim Abfließen von Schmutzwasser entstehende Unterdruck muss durch nachströmende Luft (Belüftung) ausgeglichen werden, um das Leersaugen der Geruchverschlüsse zu verhindern. Dazu ist im Belastungsfall eine ungehinderte Luftführung innerhalb des Rohrsystems erforderlich. Beim Abflussvorgang werden erhebliche Luftvolumen mitgerissen. Durch Messungen wurde nachgewiesen, dass der erforderliche Luftvolumenstrom das 10- bis 35-fache des Wasservolumenstroms beträgt.

Die in den öffentlichen Abwasserkanälen sowie in den Gebäude- und Grundstücksentwässerungsanlagen entstehenden Fäulnisgase müssen sicher ins Freie abgeführt werden (Entlüftung). Die Be- und Entlüftung erfolgt über die Lüftungsleitungen der Hausentwässerungen.

1-3-entwaesserung-abb-4.jpg
Abb. 4 Entwässerungsplan Schmutzwasser
Quelle: KomZet Bau Bühl

Mindestgefälle bei Schmutzwasserleitungen

Anschlussleitungen unbelüftet
Anschlussleitungen belüftet 0,5 cm/m=0,5%
Sammelleitungen 0,5 cm/m=0,5%
Grundleitungen innerhalb des Gebäudegrundrisses 0,5 cm/m=0,5%
Grundleitungen innerhalb des Gebäudegrundrisses 1: DN (z.B. DN=200= 1:200=0,5 cm/m=0,5%

Abb. 5 Mindestgefälle von Schmutzwasserleitungen

1-3-entwaesserung-abb-6.jpg
Abb. 6 Entwässerunsplan Regenwasser
Quelle: KomZet Bau Bühl

Kanalisation

Die Kanalisation ist die Anlage zur Sammlung und Abführung von Abwasser, Regen- und Schmelzwasser durch unterirdische Kanäle. Abwasser und Niederschlagswasser werden entweder vermischt durch ein einheitliches Kanalsystem abgeführt (Mischkanalisation) oder getrennt (Trennkanalisation) in eine Kläranlage beziehungsweise ein natürliches Gewässer geleitet.

Kanalisierung

Die Kanalisierung (Rohrleitung) leitet flüssige und darin enthaltene feste Schmutzstoffe aus Häusern und sonstige Einrichtungen ab. Man bezeichnet dies als Schmutzwasser!

Abwasser

Die Kanalisation hat weiterhin Regenwasser und Schneeschmelze als Niederschlagwasser aufzunehmen. Schmutz- und Niederschlagwasser werden als Abwasser bezeichnet!

Die Entwässerung ist ein künstliches oder natürliches System zur Entwässerung eines bestimmten Bereiches. Künstliche Entwässerungssysteme sind Entwässerungsanlagen mit der Aufgabe alle anfallenden Schmutz und Oberflächenwasser aufzunehmen und mit Abwasserleitungen (Kanäle) abzuleiten.

Bei den Entwässerungssystemen wird unterschieden zwischen einem Mischsystem und Trennsystem.

1-3-entwaesserung-abb-7.jpg
Abb. 7 Entwässerung einer Bodenplatte
Quelle: KomZet Bau Bühl

1-3-entwaesserung-abb-8.jpg
Abb. 8 Entwässerungsplan Grundriss Erdgeschoss
Quelle: KomZet Bau Bühl

1-3-entwaesserung-abb-9.jpg
Abb. 9 Entwässerungsplan Kellergeschoss
Quelle: KomZet Bau Bühl

1-3-entwaesserung-abb-10.jpg
Abb. 10 Entwässerungsplan Obergeschoss
Quelle: KomZet Bau Bühl

Mischsystem

Mischsysteme bestehen aus einer einzigen Kanalleitung zur Ableitung von Schmutz- und Regenwasser, Schmutz- und Regenwasser werden hierbei vermischt.

Vorteile Mischsystem
Materialkosten niedrig (nur eine Leitung) Montage- und Wartungskosten klein.

Nachteil Mischsystem
Kläranlage muss neben dem Schmutzwasser auch noch Regen- und Dränwasser reinigen. Hohe Kosten durch unnötige Klärung, dadurch große Kläranlagen erforderlichen.

Trennsystem

Trennsystem besteht aus zwei Kanalleitungen zur getrennten Ableitung von Schmutz- und Regenwasser.

Vorteile Trennsystem
Das TRENNSYSTEM besteht aus zwei Kanalleitungen zur getrennten Ableitung von Schmutz- und Regenwasser.

Nur das Schmutzwasser wird gereinigt, dadurch kann die Kläranlagen optimal ausgenutzt werden und die Umweltbelastung ist sehr gering. Somit sind auch die Wartungs- und Unterhaltungskosten der Kläranlage geringer.

Nachteile Trennsystem
Höhere Materialkosten durch den Einbau von zwei Leitungen, dadurch höhere Herstellungskosten.

Trotz der Nachteile ist das Trennsystem das meist angewendete System.

1-3-entwaesserung-abb-11.jpg
Abb. 11 Schmutzwasserleitung beim Trennsystem
Quelle: KomZet Bau Bühl

Grundleitungen sind im Erdreich oder in der Bodenplatte verlegte Entwässerungsleitung, die das Abwasser in den Anschlusskanal führen. Richtungsänderungen dürfen nur mit genormten 15°-, 30°- oder 45°-Bögen ausgeführt werden. Eine Richtungsänderung von 90° ist nicht zulässig. Als die bessere Lösung bieten sich hier zwei 45°-Bögen mit einem geraden Zwischenstück an.

Die DIN 1986-100 verlangt, dass alle erdverlegte Leitungen (Grundleitungen) einer Dichtheitsprüfung zu unterziehen sind. Die Dichtheitsprüfung dieser Anlagen ist nach DIN EN 1610 durchzuführen. Sie kann mit dem Prüfmedium Wasser (Verfahren „W“) oder Luft (Verfahren „L“) durchgeführt werden.


Abb. 12 Regenwasserleitung beim Trennsystem
Quelle: KomZet Bau Bühl


Abb. 13 Regenwasserleitung beim Trennsystem
Quelle: KomZet Bau Bühl

Rohrmaterial

Verschiedene Abwassermaterialien die zur Entwässerung bei Mischsystemen und Trennsystemen erforderlich sind.

1-3-entwaesserung-abb-14.jpg
Abb. 14 Kontrollschächte
Quelle: KomZet Bau Bühl

1-3-entwaesserung-abb-15.jpg
Abb. 15 Verschiedene Verbindungsstücke
Quelle: KomZet Bau Bühl

ASCII���User comments
Abb. 16 Schmutzwasser und Abwasserleitung
Quelle: KomZet Bau Bühl