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Witterungsgeführte Regelung

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Grundlagen

Moderne Zentralheizungsanlagen - dazu zählen auch Einfamilienhäuser - werden gemäß der Energieeinsparverordnung witterungs- bzw. außentemperaturabhängig geregelt. Je nach Einstellung der Heizkurve am Regler ist jeder Außentemperatur eine bestimmte Vorlauftemperatur zugeordnet.

Wichtig:

Eine außentemperaturgeführte Vorlauftemperaturregelung ersetzt nicht die Einzelraum-Temperaturregelung, wie sie von der Energieeinsparverordnung gefordert wird.

Außentemperaturfühler

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Quelle: www.vaillant.de

Grundlagen

Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um Fühler, die die Außentemperatur messen und den Wert an den Regler weitergeben, damit entsprechend die Vorlauftemperatur angepasst werden kann.

Aufbau

In der Regel werden für die Außentemperaturmessungen als Messfühlereinsätze Widerstandsthermometer mit einem negativen Temperaturkoeffizienten, sogenannte NTC-Fühler, eingesetzt. Sie werden in Kunststoffgehäusen untergebracht und an der Außenwand befestigt.

Montage

Grundsätzlich sind Außentemperaturfühler so zu installieren, dass die Außentemperatur unbeeinflusst gemessen werden kann. Daher muss er immer auf der Nordseite des Gebäudes montiert werden und darf nicht montiert werden:

  • über Fenster, Türen oder Lüftungsöffnungen
  • unter Markisen, Balkonen
  • unter dem Dach

Vorlauftemperaturfühler

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Quelle: www.vaillant.de

Grundlagen

Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um Fühler, die die Vorlauftemperatur messen und den Istwert an den Regler weitergeben. Dieser vergleicht den gemessenen Wert mit dem Sollwert in Abhängigkeit der Außentemperatur. Der Heizkessel wird je nach Abweichung an- oder ausgeschaltet.

Aufbau und Montage

Vorlauftemperaturfühler werden als Anlegefühler unmittelbar nach dem Mischer und der Heizkreispumpe an dem Vorlauf angebracht. Bei Heizungsanlagen mit nur einem Heizkreis, der gleitend geregelt wird, befindet sich der Vorlauftemperaturfühler im Heizkessel. Bei der Montage des Fühlers ist das Rohr zunächst gut zu reinigen. Zwischen Rohr und Anlegefühler ist zur besseren Wärmeübertragung eine Wärmeleitpaste aufzutragen.

Heizkurve

Grundlagen

Die Heizkurve ist eine grafische Darstellung, die die benötigte Wärmeabgabe eines Heizkessels in Abhängigkeit der Außentemperaturen zeigt. Genauer gesagt gibt sie an, wie hoch die Vorlauftemperatur in einem Heizungssystem sein muss, um die Wärmeverluste über die Gebäudehülle ausgleichen und die eingestellten Raumtemperaturen erreichen zu können. Der Verlauf von Heizkurven kann sehr unterschiedlich sein. Er ist unter anderem abhängig davon, welche Heizflächen vorliegen. So kann es durchaus sein, dass in einem Gebäude mit zwei Heizkreisen (etwa Fußboden- und Radiatorenheizkreis) zwei unterschiedliche Heizkurven genutzt werden.

Eine richtig eingestellte Heizkurve sorgt für verminderte Wärmeverluste, eine verbesserte Regelung der Raumtemperaturen und spart dadurch Energie.

Beschreibung

Auf der x-Achse wird die Außentemperatur in Grad Celsius und auf der y-Achse die zu erreichende Vorlauftemperatur dargestellt. Der Verlauf der Heizkurve ist leicht gekrümmt, da die Wärmeabgabe der Heizflächen bei unterschiedlichen Temperaturen nicht linear verläuft.

Parameter der Heizkurve

Um für den jeweiligen Anwendungsfall die optimal eingestellte Heizkurve zu finden, lässt sie sich mithilfe von verschiedenen Parametern beeinflussen.

Die Neigung (Steilheit)

Die Steilheit gibt an, um viel Grad die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage steigt oder sinkt, wenn sich die Außentemperatur um 1°C verändert. Bei einer Steilheit von 1,6 zum Beispiel ist die Heizkurve relativ steil und die Vorlauftemperatur ändert sich um den Faktor 1,6, wenn die Außentemperatur eine Änderung von 1°C erfährt.

Beispiel

In einem schlecht gedämmten Haus, steigen die Wärmeverluste stark an, wenn es draußen kälter wird. Die Heizkurve sollte steil sein, damit der Heizkessel bei tiefen Temperaturen viel Wärme zur Verfügung stellt. Da sich die Änderung der Außentemperatur in modernen und gut gedämmten Häusern weniger stark auf die Wärmeverluste auswirkt, kann die Heizkurve hier flacher gewählt werden. Auch bei großer Kälte, ist also ein leichter Anstieg der Vorlauftemperatur ausreichend.

Niveau (Parallelverschiebung)

Mit dem Niveau der Heizkurve wird der Fußpunkt, der Anfangspunkt der Heizkurve, definiert. Über eine Verschiebung nach oben oder nach unten kann die Wärmeabgabe des Heizkessels dabei gleichmäßig erhöht oder reduziert werden. Daher spricht man auch von der sogenannten Parallelverschiebung.

Beispiel

Ist es im Haus immer etwas zu warm, kann die Heizkurve parallel am Fußpunkt nach unten verschoben werden. Der Kessel gibt dann weniger Wärme ab und die Heizkosten sinken. Ist es hingegen generell etwas zu kalt, kann die Heizkurve parallel nach oben verschoben werden.

Nachtabsenkung

Die Nachtabsenkung ist prinzipiell eine Paralellverschiebung der Heizkurve nach unten. Sie wird genutzt, um während der Nacht durch niedrigere Raumtemperaturen Energie zu sparen. Meist nutzt man sie für einen bestimmten Zeitraum, etwa von 22:00 Uhr bis 5:00 Uhr.

Praxistipps

Einstellung der Steilheit

  • gut Wärme gedämmtes Haus mit Radiatoren: 1,0-1,2 (etwa Mittelstellung)
  • gut Wärme gedämmtes Haus mit Fußbodenheizung: 0,3-0,5 (Heizkurve flacher)
  • älteres Gebäude (Radiatoren) in freier Lage: 1,4-1,6 (Heizkurve steiler).

Allgemeine Einstellungen

  • Raumtemperatur generell zu niedrig: Niveau erhöhen.
  • Raumtemperatur insbesondere an kalten Tagen zu niedrig: Neigung erhöhen.
  • Raumtemperatur in der Übergangszeit zu gering, an kalten Tagen in Ordnung: Niveau erhöhen, Neigung senken.
  • Raumtemperatur in der Übergangszeit zu hoch, an kalten Tagen in Ordnung: Niveau senken, Neigung erhöhen.

Ermittlung der optimalen Heizkurve

Die optimale Heizkurve lässt sich rechnerisch nur schwer ermitteln, daher erfolgt die Einstellung zweckmäßigerweise durch Probieren während des Betriebs der Anlage. Dazu werden alle Heizkörperventile auf die gewünschte Raumtemperatur gestellt. In einem Zeitraum von einigen Tagen wird kontrolliert, ob die Raumtemperatur gerade noch erreicht wird, wenn die Heizkurve abgesenkt wird. Ist die Raumtemperatur weiterhin zu hoch, werden die Parameter nach unten korrigiert. Ist sie zu niedrig, ist eine Korrigierung nach oben erforderlich.

Wird die Heizkurve so eingestellt, ist darauf zu achten, dass die Vorlauftemperatur am Ende der Kurve sich bei einer Anpassung der Parallelverschiebung ändert. Daher sollte bei deren Erhöhung die Steilheit der Kurve etwas zurückgenommen werden.