Das virtuelle Digitalgebäude
Die virtuelle Baustelle
Kompendium für Lernende und Lehrende

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Installationsebene

Grundlagen

Eine Installationsebene dient der Aufnahme der technischen Gebäudeausrüstung (Wasser, Heizung, Elektro). Die Anordnung einer raumseitigen Installationsebene ist nicht dringend erforderlich, bietet aber einige Vorteile gegenüber einer Installationsverlegung in der Wand.

Die Installationsebene hat den besonderen Vorteil, dass die technische Gebäudeausrüstung auf der Baustelle (oder auch schon vorelementiert) unabhängig von der luftdichten Gebäudehülle durchgeführt werden kann. Ist keine Installationsebene vorhanden, müssen die Wandstiele gebohrt oder ausgeklinkt werden, dies hat gegebenenfalls negative Auswirkungen auf die Statik der Tragkonstruktion. Noch viel wesentlicher ist jedoch, dass ohne Installationsebene mit jeder Durchdringung die Luftdichtheitsschicht, egal ob Folie oder Holzwerkstoffplatte, verletzt wird. Am Beispiel des Einbaus von Steckdosen in eine Außenwand wird der Vorteil einer Installationsebene besonders deutlich.

Unterkonstruktion

Eine Installationsebene kann auf verschiedenen Arten realisiert werden. So kann die Unterkonstruktion vertikal oder horizontal angeordnet werden.

Vertikale Unterkonstruktion

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Abb. 1 Grafik vertikale Unterkonstruktion
Quelle: Bubiza

Wird die Unterkonstruktion einer Installationsebene (z.B. Querschnitt 6cm / 6cm) vertikal vor der Tragkonstruktion angeordnet, kann diese unter bestimmten konstruktiven Bedingungen eine lastabtragende Funktion übernehmen. So kann die Installationsebene beispielsweise Lasten aus einer aufgelagerten Decke aufnehmen und ableiten. Dafür muss allerdings gewährleistet werden, dass die Stiele der Unterkonstruktion kraftschlüssig unterfüttert sind. Ein Nachteil ist jedoch, dass vertikale Stiele für eine Verlegung der Installationen ausgeklinkt, bzw. gebohrt werden müssen.

Horizontale Unterkonstruktion

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Abb. 2 Grafik horizontale Unterkonstruktion
Quelle: Bubiza

Üblicherweise wird die Unterkonstruktion der Installationsebene horizontal verlegt. Dies erleichtert die Verlegung der Installationen, auch über große Längen hinweg, erheblich. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Wärmebrücken minimiert werden, da sich die Stiele der Tragkonstruktion mit den Stielen der Installationsebene nur punktuell überdecken.

Dämmung

Eine Installationsebene sollte immer zusätzlich gedämmt werden. Zum einen kann dadurch ein besseres Dämm-Niveau erreicht werden, zum anderen verbessert dies auch den Schall- und Brandschutz, da keine unkontrollierbaren Hohlräume entstehen.

Ohne gesonderten Nachweis sollte diese Dämmebene nicht mehr als ca. 20% der Dämmwirkung der Außenwand erzielen. Erfahrungsgemäß sind bis zu 1/3 der gesamten Wärmedämmung auf der Raumseite der Luftdichtheitsebene feuchteschutztechnisch unproblematisch.

Häufig werden Installationsebenen mit Mineralfaserdämmstoffen (Glaswolle oder Steinwolle) gedämmt.

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Abb. 3 Mineralwolldämmung
Quelle: Bubiza