Das virtuelle Digitalgebäude
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Kompendium für Lernende und Lehrende

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Feuchtegeführte Außenluftdurchlässe

Bei allen Abluftsystemen, also immer dann, wenn einzelne Räume entlüftet werden, muss von außen Zuluft in das Gebäude hinein transportiert werden. Durch die Abluftsysteme entsteht ein Unterdruck im Gebäude, durch Undichtigkeiten in der Fassade strömt Luft von außen hinein. Ist das Gebäude besonders dicht gebaut, wie es bei modernen Gebäuden der Fall sein sollte, reicht die Luftmenge nicht aus. Dann werden Außenluftdurchlässe notwendig. Ermittelt wird das durch den Lüftungstechnischen Nachweis (siehe Lüftungstechnische Maßnahmen)

Grundlagen

Ein Außenluftdurchlass ist zunächst einmal nicht viel mehr als ein Loch in der Wand, durch das von außen Luft in ein Gebäude dringen kann. Da nun ein Loch den Wohnkomfort nicht erhöht, sondern eher verschlechtert (Kaltlufteinfall, Wind) und für Wohnräume nach Energieeinsparverordnung auch nicht erlaubt ist, gibt es sehr unterschiedliche Bauarten von Außenluftdurchlässen, die auf unterschiedliche Weise dafür sorgen, dass genau die richtige Menge kalter Außenluft in das Gebäude geführt wird und keine Zuglufterscheinungen auftreten.

Funktionen

Fensterfalzlüfter sind die einfachste Form der Wandluftdurchlässe, sie werden in den Fensterrahmen eingebaut. Es gibt sie in ungeregelter und geregelter Form, letztere schließen sich selbsttätig, wenn der Winddruck von außen zu groß wird. Dadurch wird ein näherungsweise gleicher Luftstrom unabhängig von den Windverhältnissen erreicht. Mit solchen selbstregelnden Fensterfalzlüftern lässt sich der Mindestluftwechsel, also der Luftvolumenstrom zum Feuchteschutz, umsetzen, wenn Querlüftung möglich ist. Befinden sich in einer Nutzeinheit also Fenster in zwei entgegengesetzte Himmelsrichtungen, so wird immer eine Seite vom Wind angeströmt, während die andere Seite dem Wind abgewandt ist. Durch den Antrieb des Windes wird die Wohnung also quer durchströmt, die Selbstregelung sorgt dafür, dass bei allen Windverhältnissen ungefähr gleiche Luftmengen die Wohnung durchströmen. Der zusätzliche Luftbedarf, der durch die Personen in der Wohnung notwendig wird, ist durch das Öffnen der Fenster zu decken.

Thermostatische Außenwanddurchlässe sorgen dafür, dass bei sinkender Außentemperatur die Luftmenge durch den Durchlass reduziert wird. Diese Durchlässe sind in Kombination mit geregelten und ungeregelten Abluftsystemen einsetzbar.

Feuchtegeführte Außenwanddurchlässe sorgen durch ihre Bauart dafür, dass die Luftmenge durch die Luftfeuchte im Raum bestimmt wird. Damit liefern sie in Abluftsystemen mit drehzahlgeregelten Ventilatoren immer die benötigte Luftmenge.

Feuchtegeführter Außenwanddurchlass für den Fenstereinbau

Es gibt sie in Varianten für den Fenstereinbau und für den Einbau in die Außenwand. Sie sind auch in Kombination mit bedarfsgeführten Abluftelementen einzusetzen .

Montagehinweise

Bei allen Außenwanddurchlässen ist zu beachten, dass der Eintritt der kalten Außenluft ohne Störung der Behaglichkeit erfolgt. Außenwanddurchlässe sind also vorwiegend oberhalb von Heizkörpern anzuordnen, so dass die aufsteigende Warmluft des Heizkörpers sich mit der Außenluft vermischt.