Hier finden Sie weiteres zum Thema „Gebäudeabsteckung“
Absteckung bedeutet im Allgemeinen die „Übertragung einer Planung in die Örtlichkeit“.
In der Regel ist der Bauherr und nicht der Architekt oder die Baufirma für die Einhaltung der Grenzabstände verantwortlich. Allerdings kann der Bauherr diese Verantwortung auch auf ein Vermessungsbüro übertragen.
Die Aufgaben des Vermessungsbüros liegen im Bereich der Grobabsteckung und Feinabsteckung. Nähere Infos dazu im Kapitel „Gebäudeabsteckung“.
Nachfolgend sind die Ablaufschritte für eine Gebäudeabsteckung dargestellt:
Abb. 1: Ablaufschritte einer Gebäudeabsteckung
Das Vermessungsbüro rechnet nun das Gebäude in Bezug auf die amtlichen Grenzen ein, welche es aus den Vorgaben des Architekten bekommt. In der Regel handelt es sich hierbei um vier Achsen des Gebäudes, welche durch Sicherungen (Rohre mit Kappen) eingebracht oder auf bauseits erstellte Schnurgerüste auf das Baugrundstück übertragen werden. Alternativ zum Schnurgerüst können Pflöcke mit Nagel, an dem die Schnur befestigt ist, an die Gebäudeecken geschlagen werden. Neben der Absteckung der Achsen kommt diese Methode auch oft zum Einsatz beim Bau einer Rohbauwand, des Kellers oder der Bodenplatte.
Nach erfolgter Absteckung erhalten der Bauherr, Architekt und die Baufirma einen Absteckungsriss, auf dem die Gebäude mit den Achsen eingetragen und mit Maßen versehen sind. Wichtig hierbei ist die ständige Kontrolle und Dokumentation der Absteckung im gesamten Bauprozessablauf, das während der weiteren Bautätigkeiten noch weitere Achsen oder Bauteile zur Absteckung hinzukommen.
Hierbei gilt: Je komplexer das Bauwerk und je höher die Anforderungen an die einzuhaltenden Maßtoleranzen sind, desto häufiger muss vermessen werden. |
Arbeiten für den Rohbau sind beispielsweise Wände exakt übereinander zu positionieren (Fahrstuhlschacht), Stützen mit Achskreuzen einzurichten, Einbauteile auf korrekte Lage zu positionieren oder Höhenpunkte in jede Etage zu legen und zu vermarken. Aber auch für den Innenausbau können folgende Arbeiten anfallen: Fliesenrichtungen durch Achskreuze festlegen, Sprinklerpositionen markieren, Deckenlöcher für Einbaustrahler im vorgegebenen Raster anordnen oder Bohrungen für Anschlüsse auf beiden Wand- oder Deckenseiten anzeigen.
Für alle diese beispielhaft genannten Arbeiten werden zuvor im Vermessungsbüro exakte Koordinaten aller abzusteckenden Punkte aus den Vorgaben der Planer berechnet. Es folgt eine hausinterne Kontrolle zur Fehlervermeidung und die Übergabe der Koordinaten an den Außendiensttrupp. Dieser positioniert sich über Festpunkte und kann ohne Zeitverzögerung für Berechnungen mit der Absteckung beginnen.
Aktuell gibt es sämtliche BIM-Datenbanken, die ein Modell des Planers übernimmt und alle abzusteckenden Achen und Eckpunkte des Bauwerks anzeigt, welche in die Örtlichkeit übertragen werden kann.