Der Fußbodenaufbau setzt sich immer aus mehreren Funktionsschichten zusammen, die auf dem darunter liegenden Rohfußboden, bzw. der Rohdecke aufgelagert sind.
Häufig bildet die Bodenplatte eines Gebäudes gleichzeitig den Rohfußboden des Erdgeschosses. Ausgehend von der Bodenplatte werden dann die einzelnen Funktionsschichten des Fußbodens aufgebaut. Oberkante Rohfußboden (OKRF) und Oberkante Fertigfußboden (OKFF) stellen für die Bauplanung wichtige vertikale Bezugspunkte dar und sollten daher in Schnitten und Ansichten grundsätzlich bemaßt werden.
Abb. 2 Bemaßung OKRF und OKFF mittels Höhenkoten im Gebäudeschnitt M 1:100
Quelle: Bubiza
Folgende Faktoren können Einfluss auf den Fußbodenaufbau haben:
Die Planung und Festlegung einenes geeigneten Fußbodenaufbaus muss bereits sehr früh erfolgen, da sich viele weitere Details auf die Höhe des Fertigfußbodens, also des obersten Bodenbelags beziehen. Wichtige Punkte mit Bezug auf Oberkante Fertigfußboden sind unter anderem:
Demnach ist es für die spätere Gebrauchstauglichkeit des Gebäudes unerlässlich den Fußbodenaufbau in sämtliche Planungen mit einzubeziehen.
Abb. 3 Stahlbeton-Bodenplatte
Quelle: Bubiza
Als Rohfußboden wird die konstruktive Ebene des Fußbodenaufbaus bezeichnet. In dem gezeigten Musterhaus bildet die Bodenplatte den Rohfußboden des Erdgeschosses. Im Bereich der Teilunterkellerung spricht man dann von einer Rohdecke.
Abb. 4 Abdichtung der Bodenplatte
Quelle: Bubiza
Um den über der Bodenplatte befindlichen weiteren Fußbodenaufbau vor aufsteigender Feuchtigkeit aus dem Erdreich zu schützen, müssen Bodenplatten mit einer Sperrschicht versehen werden. In der Regel kommen hier Bitumenschweißbahnen zum Einsatz, die zur Abdichtung von Bodenplatten zugelassen sind.
Abb. 5 Fußbodendämmung
Quelle: Bubiza
Oberhalb der Abdichtungslage wird die Fußbodendämmung aufgebracht. Bei Bodenaufbauten mit Bodenplatte werden hier in der Regel druckfeste Polystyrol- oder auch Polyurethan - Dämmplatten mit Stufenfalz (oder auch zweilagig mit versetzten Stößen verlegt) verwendet. Sowohl Stufenfalze als auch die zweilagige Verlegung dienen der Minimierung von Wärmebrücken.
Die Dicke der Fußbodendämmung hängt, egal ob über oder unter der Bodenplatte verlegt, von den Wärmeschutzanforderungen der EneV ab und beträgt häufig zwischen 12 und 14 cm.
Des weiteren kann die Ebene der Fußbodendämmung auch zur Aufnahme einer Fußbodenheizung dienen. Man spricht dann auch von der sogenannten Trockenverlegung einer Fußbodenheizung.
Eine alternative Aufbauvariante ist es, wenn eine gedämmte Bodenplatte gegossen wird. In diesem Fall liegt die Dämmung dann unterhalb der Bodenplatte. Die Bodenplatte wird also in einer zuvor verlegten Wanne aus Druckfester Dämmung hergestellt.
Abb. 6 Estrich auf Trennlage
Quelle: Bubiza
Oberhalb der Fußbodendämmung wird eine etwa 5 cm dicke Schicht Zementestrich aufgebracht. Unterhalb muss eine Trennlage, in der Regel bestehend aus einer dünnen PE-Folie ausgelegt werden, um einen direkten Kontakt des Estrichs und der damit verbundenen Feuchtigkeit beim Einbringen in die Dämmschicht zu verhindern.
Alternativ zur zuvor genannten Trockenverlegung einer Fußbodenheizung unterhalb des Zementestrichs, kann eine solche Heizung auch direkt in den Zementestrich verlegt werden. Hierfür werden die Heizungsrohre auf einer speziellen Dämmplatte befestigt und danach mit dem Zementestrich eingegossen. Man spricht hier von einer Nassverlegung der Fußbodenheizung.
Abb. 7 Bodenbelag
Quelle: Bubiza
Die oberste Schicht des dargestellten Fußbodenaufbaus bildet dann der Bodenbelag. Welches Material hier verwendet wird hängt in erster Linie von den Wünschen der Bauherrschaft ab und muss uns gestalterische Gesamtkonzept passen. Gängige Bodenbeläge sind:
Eine (im Wohnhausbereich) noch relativ wenig verbreitete aber ästhetisch hochwertige Möglichkeit der Oberflächengestaltung ist die Verwendung von polierten Sicht- bzw. Designestrichen ohne zusätzlichen Belag.