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Sanitärräume sind Umkleide‐, Wasch‐ und Toilettenräume, die auf Baustellen in Form von Baustellenwagen, absetzbare Baustellenwagen, Container oder andere Raumzellen für Sanitäreinrichtungen genutzt werden können.
Auf Baustellen bis 21 Beschäftigte kann auf getrennt eingerichtete Sanitärräume verzichtet werden, wenn eine zeitlich getrennte Nutzung sichergestellt ist. Bei mehr als sechs Beschäftigten je Beschäftigtengruppe (männlich und weiblich), sind getrennte Sanitärräume erforderlich. Sanitärräume sollten zudem ausreichend belüftet und bis mindestens 21° C beheizbar eingerichtet sein.
Abbildung 1: Beispielgrundriss eines Toiletten- bzw. Sanitärcontainers (Quelle: online unter MMS Strobl oder ToiToi)
Für männliche Beschäftigte ist bei der Bereitstellung von Toiletten und Urinalen mindestens ein Drittel als Toiletten, der Rest als Urinale auszuführen. Des Weiteren können auf Baustellen mit bis zu zehn Beschäftigten können mobile anschlussfreie Toilettenkabinen, vorzugsweise mit integrierter Handwaschgelegenheit, bereitgestellt werden. Auf der Baustelle sollte mindestens eine anschlussfreie mobile Toilettenzelle bereitgestellt werden.
Die Weglänge zu Toilettenräumen sollte nicht länger als 50 m sein und darf 100 m nicht überschreiten. Die Wegstrecke darf max. fünf Minuten betragen.
Die Lufttemperatur in Sanitärräumen muss entsprechend ASR A3.5 mind. 18°C betragen.
Abweichend von Punkt 5.1 Absatz 3 Satz 2 (tägliche Reinigung) müssen bei täglicher Nutzung Toilettenräume mindestens zweimal wöchentlich gereinigt werden. Die Toiletten in den Toilettenräumen wie auch mobile, anschlussfreie Toilettenkabinen sollen bei täglicher Nutzung täglich gereinigt werden. Sie müssen mit Handwaschgelegenheiten und Abfallbehältern ausgestattet sein. Mittel zum Reinigen und Trocknen der Hände müssen bereitgestellt werden.
Grundlegend ist auf jeder Baustelle die Möglichkeit vorzusehen, sich Waschen zu können. Die Waschgelegenheit sollte in jedem Fall mit fließendem Wasser versehen werden und sind nur bei wenig schmutzenden Tätigkeiten ausreichend, ansonsten sind Waschräume vorzusehen.
Werden auf einer Baustelle mehr als zehn Beschäftigte länger als zwei zusammenhängende Wochen gleichzeitig beschäftigt, sind Waschräume bereit zu stellen. Dies ist nicht erforderlich, wenn die Beschäftigten von der Baustelle täglich in Betriebsgebäude mit Sanitärräumen oder in Verbindung mit der Baustelle stehende Unterkünfte zurückkehren. Die Wasserqualität muss den Mindeststandart „Trinkwasser“ erfüllen und es müssen Reinigungsmittel in den Waschräumen vorgesehen sein. Die Temperatur in Waschräumen mit Duschen soll während der Benutzungsdauer 24°C betragen.
Waschräume müssen sich in der Nähe der Arbeitsplätze befinden. Der Weg von den Arbeitsplätzen in Gebäuden zu den Waschräumen darf 300 m nicht überschreiten. Des Weiteren sollen sie sich in unmittelbarer Nähe der Pausen‐ und Bereitschaftsräume befinden.
Zur Dimensionierung der Wasch- und Duschplätze kann die Formelsammlung Baubetrieb (Tabelle 1-7.b) zur Anwendung kommen oder die nachfolgende Tabelle (Quelle: ASR A4.1) verwendet werden.
Anzahl der Beschäftigten (einschl. BL / Polier) | Waschplätze | Duschplätze | Toiletten / Urinale |
---|---|---|---|
bis 5 | 1 | 0 | 1 *) |
6 bis 10 | 2 | 0 | 1 *) |
11 bis 20 | 3 | 1 | 2 |
21 bis 30 | 5 | 1 | 3 |
31 bis 40 | 7 | 2 | 4 |
41 bis 50 | 9 | 2 | 5 |
51 bis 75 | 12 | 3 | 6 |
76 bis 100 | 14 | 4 | 7 |
je weitere 30 | +3 | +1 | +1 |
Eine Kalt- und Warmwasserstelle je 5 Beschäftigte | |||
Eine Dusche je 20 Beschäftigte | |||
*) für männliche Beschäftigte wird zusätzlich 1 Urinal empfohlen |
Des Weiteren ist zu planen mit der Größe der Bewegungsfläche von 0,5 m² vor Dusche oder Waschplatz und mit einer Grundfläche der Duschplätze von mind. 80 x 80 cm.
Zur Bestimmung der Containernutzfläche und der übersichtlichen Auflistung zur Bestimmung des Platzbedarfs der Containereinrichtungen kann die Formelsammlung Baubetrieb (Tabelle 1-7) zur Anwendung kommen oder die nachfolgende Tabelle (Quelle: Schach/Otto: Baustelleneinrichtung) verwendet werden.
Containertyp | Innenmaß [mm] (l*b*h) | Außenmaß [mm] (l*b*h) | Grundfläche innen [m²] | Volumen [m³] |
---|---|---|---|---|
8 Fuß Container | 2,278 * 2,112 * 2,060 | 2,438 * 2,200 * 2,260 | 4,8 | 9,9 |
10 Fuß Container | 2,831 * 2,352 * 2,390 | 2,991 * 2,438 * 2,591 | 6,7 | 15,9 |
20 Fuß Conatiner | 5,898 * 2,352 * 2,390 | 6,058 * 2,438 * 2,591 | 13,9 | 33,1 |
20 Fuß High Cube | 5,898 * 2,352 * 2,690 | 6,058 * 2,438 * 2,896 | 13,9 | 37,4 |
40 Fuß Container | 12,032 * 2,352 * 2,395 | 12,192 * 2,438 * 2,591 | 28,4 | 67,7 |
40 Fuß High Cube | 12,032 * 2,352 * 2,698 | 12,192 * 2,438 * 2,896 | 28,4 | 76,4 |
45 Fuß High Cube | 13,556 * 2,345 * 2,695 | 13,716 * 2,438 * 2,896 | 31,8 | 86,0 |
Bei der Wasserversorgung auf Baustellen wird grundlegend in Trinkwasser und Brauchwasser unterschieden, welches benötigt wird.
Trinkwasser wird benötigt um Sanitäranlagen sowie Pausenräume und Unterkunftscontainer zu versorgen. Brauchwasser wird benötigt für bspw.
Üblicherweise wird der Bedarf an Wasser aus dem öffentlichen Trinkwasserversorgungsnetz gedeckt; alternativ aus Brunnenanlagen, Gewässern oder Quellen. Letzteres ist allerdings genehmigungspflichtig.
Zur Berechnung von Wasserversorgungsleitungen wird der mittlere Wasserbedarf aller Baustellenelemente angesetzt, der aus der nachfolgenden Tabelle entnommen werden kann. (Schach/Otto: Baustelleneinrichtung)
Mittlerer Wasserbedarf für | Richtwert |
---|---|
Pausenraum, WC, Waschen | 20 - 30 Liter/Pers. x Tag |
Unterkunft, WC, Waschen, Duschen | 50 Liter/Pers. x Tag |
Anmachwasser Mörtel (Beton) | 200 - 250 (100 - 200) Liter/m³ |
Wechselsilos für Mörtel etc. | 1,5 - 2 m³/h |
Herstellung von Mauerwerk | 80 - 100 Liter/m³ |
Sichtbetonschalung Holz nässen | 5 Liter/m² Schalungsfläche |
Nachbehandlung von Beton | 30 Liter/m² Betonfläche |
Verblendmauerwerk abwaschen | 15 - 20 Liter/m² |
Reinigung größerer Geräte der Estrich- oder Mörtelherstellung | 100 - 130 Liter pro Gerät |
Reinigung von Arbeitsgeräten von Hand | 20 Liter pro Gerät |
Sonstiges | 5 m³/Tag |
Die Dimensionierung der Wasserversorgung erfolgt üblicherweise über den stündlichen Maximalbedarf, der ca. 50 % über dem mittleren Stundenbedarf liegt. Zusätzlich sind Leitungsverluste in Höhe von 5 % bis 20 % zu berücksichtigen.
Der erforderliche Rohrleitungsdurchmesser [mm] wird überschlägig mit folgender Formel berechnet:
d = √(4 * Q) ⁄ (v * 10 * π) |
---|
mit d = Rohrleitungsdurchmesser [mm] x 100 |
Q = Durchflussmenge (stündlicher Maximalbedarf) [l/s] |
v = Fließgeschwindigkeit (im Mittel 0,8) [m/s] |
Berechnungs- und Tabellenwerte können zur besseren Darstellung der Formelzeichen aus der Formelsammlung Baubetrieb (Tabelle 1-8, Seite 5) entnommen werden.
Wasserleitungen besitzen genormte Durchmesser, die nachfolgend in Zoll und mm gelistet sind.
Zoll | 3/8” | 1/2” | 3/4” | 1” | 1 1/4” | 1 1/2” | 2” | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
mm | 9,6 | 12,7 | 19,1 | 25,4 | 31,8 | 38,1 | 50,8 |