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Thermisch auslösende Absperreinrichtung (TAE)

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Quelle: Mertik Maxitrol

Beispiel: TAE in Kombination mit Gasabsperrhahn

Grundlagen

Eine thermisch auslösende Absperreinrichtung (TAE) ist eine Brandschutzarmatur, welche bei äußerer Brandeinwirkung die Unterstützung und Ausbreitung eines Feuers verhindern, sowie eine Explosion vermeiden soll. Gasleitungen, Gaszähler sowie alle anderen Gasgeräte können so vor Zerstörung geschützt werden.

Aufbau und Funktion

Die Thermische Absperreinrichtung sperrt den Gasfluss aktiv ab, sobald sie die Temperatur von etwa 95°C (+/- 5°) übersteigt. So verhindert sie die einen Gasaustritt weit unterhalb der Zündtemperatur (ca.640°C) und damit die Beschleunigung eines Brandes. Die TAE besitzt dazu einen Dichtkegel, der mit Hilfe eines Schmelzlots und einer Feder in seiner Position gehalten wird. Bei einer Erwärmung oberhalb einer Temperatur von 95°C schmilzt das Lot, die Feder löst sich und das Ventil wird dauerhaft mit dem Dichtkegel verschlossen. Es öffnet nicht mehr selbsttätig.

Beispiel: Schnittbild TAE

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Quelle: Mertik Maxitrol

Rechtliches

Alle Gasgeräte müssen gemäß der Technischen Regel für Gas-Installationen (siehe dazu: TRGI) in der Geräteanschlussleitung unmittelbar vor diesen Gasgeräten mit einer thermisch auslösenden Absperreinrichtung (TAE) versehen werden (außer die Gasgeräte selbst sind bereits entsprechend ausgerüstet). Damit nimmt die TRGI Bezug auf §-4 der Muster-Feuerungsverordnung (siehe dazu: MFeuVo), wo es heißt, dass alle Gasentnahmestellen mit einer Vorrichtung ausgerüstet sein müssen, die im Brandfall die Brennstoffzufuhr selbsttätig absperren. Die TAE's müssen der DIN 3586 entsprechen und das DVGW-Kennzeichen tragen.

Kunststoffrohre

Jede Kunststoffleitung muss mit einem vorgeschalteten Gasströmungswächter (siehe dazu: Gasströmungswächter) und einer thermisch auslösenden Absperreinrichtung abgesichert werden. Beides muss metallisch wärmeleitend miteinander verbunden werden oder in einem Gehäuse kombiniert sein. So wird gewährleistet, dass unter Brandeinwirkung die höhere thermische Belastbarkeit (siehe dazu: HTB-Qualität) der Kunststoffleitung sichergestellt ist. Das ist enorm wichtig, da das Material Kunststoff im Gegensatz zum Werkstoff Metall über diese HTB-Qualität nicht von „Natur aus“ verfügt und entsprechend abgesichert werden muss.

HTB-Qualität

Alle Armaturen, Rohre, Form- und Verbindungsstücke sowie deren Verbindungstechniken müssen so gestaltet sein, dass es im Brandfall nicht zu einer Explosionsgefahr kommen kann. Das kann erfüllt werden, in dem die Bauteile eine sogenannte HTB-Qualität aufweisen. Das heißt, dass sie „höher thermisch belastbar“ sind. Dieser Anforderung werden sie gerecht, wenn bei 650°C über einen Zeitraum von i.d.R. 30 Minuten nur unbedenklich kleine Gasmengen austreten können. Bei Bauteilen, die diese Anforderung nicht erfüllen (auch Gasgeräte sind meist nicht „HTB“), wird der Einbau einer TAE gefordert.