Kostenermittlung von Mauerwerksarbeiten - Innenwand

Die Ermittlung von Kosten erfolgt im Hochbau mit Hilfe der DIN 276. In ihr werden die Herstellkosten für Neubauten, Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen erfasst. Die Norm enthält sowohl Definitionen der gängigen Begriffe in der Kostensteuerung und eine Vorgabe für die Kostenstruktur.

Abbildung 1: Kostengruppen nach DIN 276

Für das Beispiel der Mauerwerksinnenwände ergibt sich folgende Gliederung:

Abbildung 2: Gliederung der Kostengruppen nach DIN 276

In der Kostengruppe 341 sind unter der Bezeichnung „Tragende Innenwände“ folgende Bauteile enthalten:

• Statisch beanspruchte Innenwände (z. B. aus Mauerwerk verschiedener Materialien, Ortbeton, ein- oder mehrschichtigen Betonfertigteilwänden, Holzkonstruktionen)
• Öffnungsüberdeckungen, Ringanker, aussteifende Stützen
• Konstruktive und gestalterische Vor- und Rücksprünge
• Horizontale Abdichtungen
• Schlitze und Durchführungen
• Fugen- und Gelenkausbildungen, Höherführung von Schornsteinen zu benachbarten Bauwerken
• Integrierte Oberflächenbehandlungen (z. B. Holzimprägnierung, Korrosionsschutz und Beschichtungen, Sichtmauerwerk, Sicht- und Waschbeton)
• Einbauteile (z. B. Anker, Dübel, Rollladenkästen, Fugeneinlagen, Abdichtungen)

In der Kostengruppe 342 sind unter der Bezeichnung „Nichttragende Innenwände“ folgende Bauteile enthalten:

• Statisch nicht beanspruchte Innenwände (z. B. aus Mauerwerk verschiedener Materialien, Beton, Leichtbeton, Gipsdielen)
• Trockenbau Leichtwände (z. B. aus Gipskarton, Holz und Holzwerkstoff, Faserzement, Mineralfaser)
• Freistehende Installationswände
• Brüstungen, Glasbausteinwände
• Ausfachungen von Holz-, Stahl und Betonskelettkonstruktionen
• Öffnungsüberdeckungen, Ringanker, aussteifende Stützen
• Konstruktive und gestalterische Vor- und Rücksprünge
• Horizontale Abdichtungen
• Schlitze und Durchführungen
• Integrierte Oberflächenbehandlungen (z. B. Holzimprägnierung, Korrosionsschutz und Beschichtungen, Sichtmauerwerk, Sicht- und Waschbeton)
• Einbauteile (z. B. Anker, Dübel, Rollladenkästen, Fugeneinlagen, Abdichtungen)

Quelle: BKI Kostenplanung DIN 276/277- 5.Auflage

Hier finden Sie allgemeine Grundlagen zum Thema Leistungsbeschreibung

Abbildung 3: Grundriss - Gebäude EG

Bei der Leistungsbeschreibung wird zunächst zwischen Außen- und Innenwänden unterschieden. Auch unterschiedliche Mauerwerksstärken sowie Steinsorten werden in getrennten Positionen aufgeführt. Im vorliegenden Beispiel wird von folgenden Randbedingungen ausgegangen:

• Tragende Außenwände: 36,5 cm POROTON-Ziegel T9
• Tragende Innenwände: 24,0 cm Hochlochziegel Hlz 12/II
• Nichttragende Innenwände:17,5 cm Hochlochziegel Hlz 12/II

Zunächst wird ein Positionsplan erstellt, in dem die verschiedenen Positionen visualisiert werden.

Abbildung 4: Positionsplan allgemein - Gebäude EG

Die Positionen des Mauerwerks können nun in einem Leistungsverzeichnis aufgeführt werden. Die Leistungsbeschreibung erfolgt mit Hilfe des Standardleistungsbuchs.

Hier finden Sie Informationen zur Mengenermitllung von Mauerwerkswänden

Hier finden Sie Informationen zur Kalkulation von Mauerwerksarbeiten

Hier finden Sie allgemeine Grundlagen zum Thema Mengenermittlung

Hier finden Sie allgemeine Grundlagen zum Thema Mauerwerk

Die Vergabe und Vertragsordnung für Bauleistungen - Mauerarbeiten (VOB/C) sind in den Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen für Bauleistungen – Mauerarbeiten (DIN 18330) geregelt. Anhand dieser Regelungen wird eine Mengenermittlung unter Berücksichtigung des zuvor festgelegten Positionsplans durchgeführt.

Es wird eine Mauerwerkshöhe des Erdgeschosses von 3,00 m für die Außenwände und von 2,80 m für die Innenwände angenommen.

Zunächst wird die Länge des Mauerwerks in Grundriss berechnet. Wichtig hierbei ist es, dass am Schnittpunkt zweier Wände diese nicht doppelt berücksichtigt werden. Ein möglicher Weg zur Berechnung der Länge der Außenwände ist es hier zum Beispiel die Längen der Gebäudeaußenkanten zu addieren und viermal die Mauerwerksstärke abzuziehen. Im nächsten Schritt wird diese Länge mit der Mauerwerkshöhe des jeweiligen Geschosses multipliziert, sodass sich eine Menge in m² ergibt.

Nach VOB/C (DIN 18330:2019-09 Abs. 5.3.1) gelten folgende Übermessungsregelungen für die Abrechnung nach Flächenmaß:

„Übermessen werden: […]

• Fugen
• Stürze, Rolladenkästen, Überwölbungen und Entlastungsbögen
• Aussparungen ≤ 2,5 m² Einzelgröße, wie Öffnungen (auch raumhoch), Nischen und Durchdringun-gen, z.B. von Deckenplatten, Kragplatten, bei der Ermittlung der Einzelgröße sind die kleinsten Maße der Aussparung zugrunde zu legen
• Aussparungen ≤ 0,5 m² Einzelgrößen bei Bodenbelägen aus Flach- oder Rollschichten
• Unterbrechungen der Mauerwerksflächen ≤ 30 cm durch Stabförmige Bauteile, z.B. durch Fachwerkteile, Stützen, Vorlagen.“

Im vorliegenden Fall bedeutet dies, dass alle Öffnungen > 2,5 m² von der jeweiligen Mauerwerksfläche abgezogen werden müssen:

Abbildung 5: Positionsplan mit Kennzeichnung VOB-Flächen - Gebäude EG

Somit ergibt sich für Position 1 Mauerwerk der Außenwand 36,5 cm:

Abzugsfläche: A(Abzug) = 1,885 m x 2,26 m x 2 = 8,52 m²
LV-Menge: A(LV) = 139,50 m² - 8,52 m² = 130,98 m²

Im nächsten Schritt kann die Kalkulation der Mauerwerksarbeiten erfolgen.