Die Lüftung von Wohngebäuden wird immer wichtiger. Durch die immer besser werdende Dämmung werden die Gebäude immer dichter. Das bedeutet auf der einen Seite mehr Wohnkomfort, weil die Wände auch im Winter relativ warm bleiben und kein unangehmer Luftzug an Fenstern und Türen auftritt. Auf der anderen Seite muss die Luft, die im Raum verbraucht wird, erneuert werden. Passiert das nicht von alleine, durch Undichtigkeiten in der Gebäudehülle, müssen Lüftungsmaßnahmen getroffen werden.
Menschen verbrauchen beim Atmen Sauerstoff und geben Kohlendioxid ab. Wird in einem Raum, in dem sich Personen befinden, keine Frischluft von außen zugeführt, steigt der Anteil an Kohlendioxid an, was zu Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten führt. Daher ist eine Zufuhr von frischer, sauerstoffreicher Luft von 20 bis 30 m3 /h pro Person notwendig. Darüber hinaus geben Menschen in einem Raum in der Regel Feuchtigkeit ab, zum einen durch körperliche Aktivität, zum anderen durch Tätigkeiten wie Kochen, Waschen etc. Auch die Feuchtigkeit muss aus dem Raum entfernt werden.
Aber auch, wenn sich niemand im Raum befindet, ist ein minimaler Luftaustausch notwendig. Der Raum und die Einrichtungsgegenstände geben Gerüche ab, Zimmerpflanzen geben Feuchtigkeit ab, etc. Insbesondere ein Anstieg der Luftfeuchte kann zu Problemen führen. Die Feuchtigkeit schlägt sich an kalten Stellen nieder, das sind in der Regel Ecken von Außenwänden, Fensterlaibungen etc. Dort kan sich Schimmel bilden.
Die einfachste Art, die Luft im Raum zu erneuern, ist es, das Fenster zu öffnen. Die warme, verbrauchte Luft strömt nach außen, frische und kalte Luft strömt in den Raum hinein. Mit der warmen Luft geht allerdings auch viel Energie verloren.
Problematisch ist es, wenn ein Raum längere Zeit nicht genutzt wird. Dann werden auch die Fenster nicht geöffnet, so dass insbesondere die Luffeuchte zunimmt - mit der Gefahr der Schimmelbildung. Einfache Abluftsysteme können hier Abhilfe schaffen. Ein zentraler Ventilator saugt Luft ab und transportiert sie nach außen. Außenluftdurchlässe in den Fenstern oder in den Wänden lassen frische Luft nachströmen. Außenluftdurchlässe können ungeregelt oder durch Winddruck oder Raumluftfeuchte geregelt sein.
Eine effektivere Variante ist die Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Dabei wird die Luft aus dem Raum mit Hilfe eines Ventilators abgesaugt und durch einen Wärmetauscher wird die Wärme der Abluft an die kalte Zuluft übergeben, die dadurch vorgewärmt wird. Die frische, kalte Außenluft wird durch einen zweiten Ventilator von außen in den Raum transportiert und dabei ebenfalls durch den Wärmetauscher geführt. Dadurch werden zum einen die Lüftungswärmeverluste wesentlich reduziert, zum anderen steigt der Komfort durch die höheren Zulufttemperaturen. Gleichzeitig ist z. B. eine Reinigung der Zuluft möglich, indem durch Filter Staub und Pollen zurückgehalten werden.