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Kompendium für Lernende und Lehrende

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Vorwandinstallationen

Grundlagen

Vorwandinstallationen werden in der Regel in Räumen mit Sanitärgegenständen (Badezimmer, Toilettenräume und auch Küchen) genutzt. Sie ermöglichen die Verlegung von Frisch- und Abwasserleitungen außerhalb der eigentlichen Wandkonstruktion, dadurch wird weder die Tragkonstruktion einer Wand noch die luftdichte Ebene im Bereich von Außenwänden beeinträchtigt.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn verschiedene Sanitär- und Feuchträume neben- bzw. übereinander angeordnet werden können, da dann die Ver- und Entsorgungsleitungen gebündelt in gemeinsamen Vorwandinstallationen geführt werden können. Da dies aber zwangsläufig eine Verbindung zwischen den Räumen darstellt, sind hier gegebenenfalls besondere Anforderungen aus Schallschutz und Brandschutz zu beachten.

Abb. 1 Vor einer Innenwand angeordnete Vorwand zur Montage eines WCs sowie eines Urinals und Waschbeckens sowie zur Aufnahme der notwendigen Ver- und Entsorgungsleitungen
Quelle: Bubiza

Planung

Um Vorwandinstallationen sinnvoll planen zu können ist, genau wie bei der Erstellung von Installationsschächten, eine genaue Abstimmung zwischen den Gewerken Holzbau und Haustechnik nötig. Die Dimensionierung einer Vorwandinstallation richtet sich nach den Sanitärgegenständen, die im Bereich der Vorwand geplant sind. Die Anforderungen an die Tiefe und Höhe einer Vorwand können je nach geplantem Sanitärgegenstand variieren, dies hängt in erster Linie von den Mindestquerschnitten der Leitungen ab, die darin verlegt werden sollen. So kann eine Vorwand, an die lediglich ein Waschtisch montiert werden soll gegebenenfalls schlanker dimensioniert werden, als beim Anschluss eines WCs.

Durch die rechtzeitige Absprache zwischen den Gewerken ist es möglich, Vorwände an den richtigen Stellen im Gebäude, mit den von der Haustechnik benötigten Querschnitten (z.B. für die Entwässerung) herzustellen.

Nur so lassen sich Bauschäden durch unkontrollierte Durchdringungen der luftdichten Ebene oder Beeinträchtigungen der Statik durch willkürlich durchbrochene Beplankungen von vornherein verhindern.

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Abb. 2, 3 problematische Wanddurchführungen von Abwasserleitungen
Quelle: Bubiza

Bauweisen

Vorwandinstallationen werden sowohl in Holzständerbauweise, als auch in Metallständerbauweise hergestellt. Die Beplankung erfolgt in der ersten Lage häufig mit Holzwerkstoffplatten (z.B. OSB), da hier relativ problemlos leichtere Sanitärgegenstände wie z.B. Waschtische direkt montiert werden können. Meist wird dann eine zweite Beplankung mit imprägnierten Gipswerkstoffplatten für den Einsatz in Räumen mit höherer Feuchtebelastung angebracht.

Viele Hersteller von Sanitärobjekten bieten auch komplette Systemlösungen mit vorgefertigten Montageelementen an. In der Regel wird mit Standardmaßen gearbeitet, sodass z.B. Montagerahmen für Wandhängende WCs häufig eine Tiefe der Installationsvorwand von mindestens 15 cm (lichtes Maß ohne Beplankung und Fliesen) benötigen.