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Die Abschätzung der Vorgangsdauer ist eine der schwierigsten Aufgaben der Ablaufplanung. Die erforderliche Genauigkeit hängt von der Detaillierungsstufe ab.
Möglichkeiten zur Ermittlung von Vorgangsdauern:
Arbeitszeitrichtwerte-Tabellen ermöglichen den schnellen Zugriff auf die Arbeitszeit zu den jeweiligen Arbeitsabläufen. Sie sind in die einzelnen Baugewerke unterteilt. Generell unterscheidet man zwischen betriebsinternen erarbeiteten Arbeitszeitrichtwerte Tabellen und überbetrieblichen Tabellen.
Innerbetriebliche Arbeitszeitrichtwerte-Tabellen beruhen auf Erfahrungen und basieren auf:
Als überbetriebliche Arbeitszeitrichtwerte-Tabellen kommen insbesondere die folgenden Werke zur Anwendung:
Arbeitszeitrichtwerte-Tabellen ermöglichen eine schnelle Berechnung der Arbeitszeiten für die zu untersuchenden Arbeitsabläufe. Sie sind in einzelne Baugewerke unterteilt.
Für allgemeine Arbeiten wird die Leistung wie folgt definiert:
Leistung = Arbeit/Zeiteinheit (z.B. m³/h)
Für maschinenintensive Arbeiten, wie z.B. beim Erdaushub, berechnet sich die Leistung aus der Maschinenleistung:
Leistung = Maschinenleistung = Arbeitsergebnis/Dauer des Vorgangs
Bei vorwiegend manueller Arbeit verwendet man den Begriff „Aufwand“:
Aufwand = Arbeitszeit/Mengeneinheit (z.B. Stunden/m³)
Der Aufwandswert ist ein Zahlenwert, der den Aufwand an Arbeitszeit je Leistungseinheit angibt. Er bezieht sich immer auf eine Person. Die Dauer eines Vorgangs wird wie folgt berechnet:
In diesem Schritt werden die in der Leistungsbeschreibung von Mauerwerksarbeiten gelisteten Positionen betrachtet.
Hierbei werden zunächst zur weiteren Berechnung, die Aufwandswerte jeder Position aus den Arbeitszeitrichtwert-Tabellen gelistet:
Position | Aufwandswert [h/Einheit] |
---|---|
5.1.10 | 0,78 |
5.2.10 | 0,64 |
5.2.20 | 0,45 |
Des Weiteren wird eine optimalen Kolonnenstärke von jedem Prozess in der nachfolgenen Tabelle festgelegt:
Prozess | Kolonnenstärke [AK] |
---|---|
Vorarbeiten oder sonstige Arbeiten | 2 |
Mauern Wandbauteil | 4 |
Schalung Wandbauteil | 2 |
Bewehrung Wandbauteil | 4 |
Betonage Wandbauteil | 3 |
Hierraus resultiert eine maximale Kolonnenstärke von 4 AK als Annahme zur weiteren Berechnung. Als Annahme wird zudem eine Arbeitszeit von 8 h/Tag angesetzt. Der Leistungswert der Arbeitskraft beträgt hier 95 %.
Somit lassen sich für die betrachteten Positionen folgende Vorgangsdauern zur Anwendung im Terminplan errechnen:
Position 5.1.10: Mauerwerk der Außenwand 36,5 cm, POROTON-Ziegel T9
Q = Menge des Vorgangs (aus Berechnung) = 130,98 qm
v = Aufwandswert des Vorgangs (aus ARH-Tabellen) = 0,78 h/qm
k = Kapazität (aus Annahme) = 4 Arbeiter * 8 h/Tag = 32 h/Tag
p = Leistungsgrad (aus Annahme) = 0,95
Nach Anwendung der Formel erhält man eine Vorgangsdauer von D = 3,03 Tage
Position 5.2.10: Mauerwerk der Innenwand 24,0 cm, HLz 12/II
Q = Menge des Vorgangs (aus Berechnung) = 44,86 qm
v = Aufwandswert des Vorgangs (aus ARH-Tabellen) = 0,64 h/qm
k = Kapazität (aus Annahme) = 4 Arbeiter * 8 h/Tag = 32 h/Tag
p = Leistungsgrad (aus Annahme) = 0,95
Nach Anwendung der Formel erhält man eine Vorgangsdauer von D = 0,85 Tage
Position 5.2.20: Mauerwerk der Innenwand 17,5 cm, HLz 12/II
Q = Menge des Vorgangs (aus Berechnung) = 73,46 qm
v = Aufwandswert des Vorgangs (aus ARH-Tabellen) = 0,45 h/qm
k = Kapazität (aus Annahme) = 4 Arbeiter * 8 h/Tag = 32 h/Tag
p = Leistungsgrad (aus Annahme) = 0,95
Nach Anwendung der Formel erhält man eine Vorgangsdauer von D = 0,98 Tage