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Kolonnenstärken bei Wandarbeiten

Bei der Bestimmung von Kolonnenstärken ist es wichtig, die Kapazität optimal zu nutzen und Bauteilspezifisch zu strukturieren. In den ARH-Tabellen wird ausgeführt, dass die angegebenen Aufwandswerte ausschließlich in Verbindung mit den zugrunde liegenden Kolonnenstärken anzuwenden sind, da abweichende Kolonnenstärken die Aufwandswerte beeinflussen können. Eine optimale Nutzung der Kapazität ist ebenfalls wichtig, um die Produktivität, die durch die Anzahl der Arbeitskräfte in einer Arbeitsgruppe beeinflusst wird, zu steigern. In Abhängigkeit der Bauteilart (Stützen, Wände, Decken, Bodenplatten etc.) ergeben sich Unterschiede in der Gruppengröße. Weicht die Anzahl der Arbeitskräfte von der optimalen Größe ab, können Veränderungen im Bauprozessablauf auftreten.

Die nachfolgende Tabelle dient zur exemplarischen Bestimmung einer optimalen Kolonnenstärke für Wandbauteile:

Prozess Kolonnenstärke [AK]
Vorarbeiten oder sonstige Arbeiten 2
Mauern Wandbauteil 4
Schalung Wandbauteil 2
Bewehrung Wandbauteil 4
Betonage Wandbauteil 3

Für Prozesse die eine Unterstützung per Kran aufgrund von schweren Lasten oder einer Unterstützung per Betonpumpe zum Betoneinbau benötigen, müssen zusätzliche Arbeitskräfte eingeplant werden.

Beispiel der Kapazitätsbestimmung einer Mauerwerkswand

Eine rechnerische Bestimmung der Kolonnenstärke ist durch Umstellung der Formel zur Berechnung der Leistung möglich. Als Annahme wird eine Arbeitszeit von 8 h/Tag angesetzt.

Somit lassen sich für die betrachteten Positionen folgende Kapazitäten errechnen:

Position 5.1.10: Mauerwerk der Außenwand 36,5 cm, POROTON-Ziegel T9

Q = Menge des Vorgangs (aus Berechnung) = 130,98 qm

v = Aufwandswert des Vorgangs (aus ARH-Tabellen) = 0,78 h/qm

D = Vorgangsdauer aus vorhergegangener Berechnung = 3,03 Tage = 24,24 h

p = Leistungsgrad (aus Annahme) = 0,95

Nach Anwendung der Formel erhält man eine Kapazität von k = 4,44 Arbeitskräfte → 4 Arbeitskräfte

Position 5.2.10: Mauerwerk der Innenwand 24,0 cm, HLz 12/II

Q = Menge des Vorgangs (aus Berechnung) = 44,86 qm

v = Aufwandswert des Vorgangs (aus ARH-Tabellen) = 0,64 h/qm

D = Vorgangsdauer aus vorhergegangener Berechnung = 0,85 Tage = 6,80 h

p = Leistungsgrad (aus Annahme) = 0,95

Nach Anwendung der Formel erhält man eine Kapazität von k = 4,44 Arbeitskräfte → 4 Arbeitskräfte

Position 5.2.20: Mauerwerk der Innenwand 17,5 cm, HLz 12/II

Q = Menge des Vorgangs (aus Berechnung) = 73,46 qm

v = Aufwandswert des Vorgangs (aus ARH-Tabellen) = 0,45 h/qm

D = Vorgangsdauer aus vorhergegangener Berechnung = 0,98 Tage = 7,84 h

p = Leistungsgrad (aus Annahme) = 0,95

Nach Anwendung der Formel erhält man eine gesamte Kapazität von k = 4 Arbeitskräfte