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Flüssiggas (Propan, Butan und deren Gemische) ist ein farbloser, brand- und explosionsfähiger Stoff, der gasförmig oder flüssig vorkommt. Flüssiggas als Energieträger nutzen heute viele Menschen im Haushalt, Gewerbe und der Industrie. Grund für den Einsatz von Flüssiggas ist die Umweltfreundlichkeit und die Eigenschaft der relativ einfachen und unkomplizierten Handhabung von mit Flüssiggas betriebenen Geräten. Die Umweltfreundlichkeit wird daran bemessen, dass Flüssiggas eine hervorragende Verbrennungseigenschaft hat, keine Schwefelemissionen erzeugt und nicht wassergefährdend ist. Flüssiggas ist zudem eine leitungsunabhängige Energie und wird z. B. in Flaschen oder in großen Tanks abgefüllt und zum Kochen, Heizen und beim Camping eingesetzt.
In gasförmigem Zustand weist Flüssiggas ein erhöhtes Risikopotenzial auf. Da das Gas schwerer als Luft ist, sammelt es sich in Bodennähe oder in Schächten an und kann je nach Situation durch einen elektrischen Funken oder durch offenes Feuer zu einer Explosion führen. Dieses Risikopotenzial wird durch einschlägige Vorschriften, Gesetze und Normen beschrieben und es werden Vorschläge bezüglich der Risikominimierung gemacht. Weiteres hierzu im Abschnitt „Rechtsgrundlagen“
Ebenso muss die Lagerung und der Transport von Flüssiggas begutachtet werden. Hierbei gelten ebenso die einschlägigen Vorschriften, Gesetze und Normen. Weiteres hierzu im Abschnitt „Transport von Flüssiggasflaschen“
Vgl. [online] unter: https://www.haufe.de/arbeitsschutz/arbeitsschutz-office-professional/fluessiggas_idesk_PI13633_HI2723613.html
Die Einsatzmöglichkeiten von Flüssiggas auf der Baustelle sind vielseitig und umfassen folgende Bereiche:
Die DGUV Regel 110-009 zeigt „Richtlinien für die Verwendung von Flüssiggas“ auf. In der DGUV Vorschrift 79 sind die Unfallverhütungsvorschriften „Verwendung von Flüssiggas“ beschrieben. Sie gilt für die Aufstellung und den Betrieb sowie die Prüfung von Flüssiggasanlagen. Sie konkretisiert die Aufgabenstellung und die Anforderungen, die der Unternehmer berücksichtigen muss, wenn er Flüssiggasanlagen auf Baustellen aufstellt und betreibt. Sie bietet Hilfe für die betriebliche Umsetzung dieser Anforderungen. Die Durchführungsanweisungen geben an, wie die Schutzziele der UVV erreicht werden können.
Weitere relevante Verordnungen zur Prüfung von Flüssiggas sind:
Flüssiggas (Propan, Butan und deren Gemische) ist ein farbloser, brennbarer und hochentzündlicher Stoff, der sowohl flüssig als auch gasförmig vorliegt. Bei normalem Druck und normaler Temperatur ist das Flüssiggas gasförmig. Mit geringem Überdruck wird es verflüssigt und ist dann in einem Behälter in flüssiger und gasförmiger Phase vorhanden.
Folgende Eigenschaften sind sicherheitsrelevant für den Umgang mit Flüssiggas:
Die folgende Abbildung zeigt ein Dampfdruckdiagramm mit dem Siedeverhalten von Propan und Butan. (Quelle: BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft)
Um die Eigenschaften von Propan und Butan vergleichen zu können, wurden diese in einer Tabelle zusammengefasst:
Propan | Butan | |
---|---|---|
Siedetemperatur (bei 1 bar) | - 42,1 °C | - 0,5 °C |
Dichte (gasförmig bei 0°C, 1 bar) | 2,019 kg/m³ | 2,703 kg/m³ |
Dichteverhältnis (Luft = 1) | 1,55 | 2,06 |
Volumenvergrößerungsfaktor | 263 | 223 |
Flüssiggas kann aus verschiedenen Brennstoffen entstehen, die unterschiedliche Zündverhalten und Explosionsfähigkeiten aufweisen. Zur Bemessung der Explosionsfähigkeit gibt es untere und obere Explosionsgrenzwerte [Vol-%], die nachfolgend gelistet sind.
Brennstoff | Untere Explosionsgrenze [Vol-%] | Obere Explosionsgrenze [Vol-%] |
---|---|---|
Methan | 4,4 | 16,5 |
Propan | 1,7 | 10,8 |
Butan | 1,5 | 8,5 |
Benzin | 0,6 | 8,0 |
Kohlenstoffmonoxid | 10,9 | 76 |
Wasserstoff | 4 | 77 |
Aufgrund der genannten Eigenschaften entstehen bei der Verwendung von Flüssiggas folgende Gefährdungen:
Eine Flüssiggasanlage besteht aus der Versorgungsanlage (z.B. ortsbewegliche Flüssiggasbehälter) und der Verbrauchsanlage für Brennzwecke (z.B. Brenner, Strahler) einschließlich der Leitung, dem Druckregler und der Ausrüstung.
Die nachfolgende Abbildung 1 zeigt den Aufbau einer Flüssiggasflasche mit der Ventilschutzkappe, der Ventilverschlussmutter und dem Sicherheitsventil. Zusätzlich ist auf der Abbildung der Sicherheitsbügel dargestellt. Er wird am Hals der Gasflasche montiert, um das Ventil zu schützen. Es ist ein einfacher und hervorragender Schutz des Ventiles beim Umfallen, der Beschädigungen am Ventil und damit den auftretenden Gasausstrom verhindert. Abb.1: Aufbau eines Flüssiggasbehälters (Quelle: BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft)
Verbrauchsanlagen mit Schlauchleitungen sind ausschließlich mit einem Druckregelgerät (Abbildungen 2 und 3) unmittelbar an der Absperreinrichtung des Behälters anzuschließen. Dabei ist darauf zu achten, dass das Außengewinde der 5-,11- und 33-kg Flaschenabsperrventile gleich ist, sie haben jedoch unterschiedliche Dichtsysteme.
Abb.2: Anschluss eines Druckminders an eine 33 kg Flüssiggasflasche (Quelle: BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft)
Abb.3: Anschluss eines Druckminders an eine ≤14 kg Flüssiggasflasche (Quelle: BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft)
Folgende Anforderungen sind gemäß DIN EN 16436 an eine Schlauchleitung gestellt:
→ Orange für Druckklasse 0,2 bar, 10 bar und 30 bar oder → Schwarz für Druckklasse 0,2 bar, 10 bar und 30 bar mit durchgehender orangener Linie oder → Weiß für Druckklasse 0,2 bar und 10 bar mit jeweils durchgehender orangener Linie (Mindestbreite Linie = 5 mm)
Die nachfolgende Tabelle zeigt einige Standardausführungen für Flüssiggasflaschen, wie sie auf der Baustelle verwendet werden. Die 3 kg und 5 kg Flaschen werden jedoch insbesondere für Camping und Freizeit verwendet.
Kleinstflasche | Kleinflasche | Großflasche | ||
---|---|---|---|---|
Füllung [kg] | 0,425 | 3,00 | 5,00 | 33,00 |
Gas [l] | 220 | 1.650 | 2.750 | 18.150 |
Volumen [l] | 1,00 | 7,10 | 11,75 | 79,00 |
Außendurchmesser [mm] | 81 | 204 | 229 | 318 |
Gesamtlänge [mm] | 320 | 420 | 500 | 1.300 |
Prüfdruck [bar] | 20/225 | 30 | 30 | 30 |
Zu den Entnahmeeinrichtungen zählen:
Bezeichnung | Varianten |
---|---|
Handbrenner für Anwärm- und Abbrennarbeiten | Universalbrenner |
Aufschweißbrenner | |
Mehrflammenbrenner | |
Turbo-Brenner | |
Brenner zum Hart- und Weichlöten im Installationsgewerk | Turbobrenner |
Gabelbrenner | |
Punktbrenner | |
Breitbrenner | |
Lötkolben zum Weichlöten | Dachrinne |
Heizgeräte | Gebläseheizgerät |
Schmelzgeräte | Bitumenkocher |
Kocherofen |
Die nachfolgenden Abbildungen 4 + 5 zeigen einen schematischen Aufbau einer Flüssiggasanlage mit einer Schlauchbruchsicherung, die ausschließlich für den Einsatz über der Erdgleiche verwendet werden.
Abb.4: Anschluss einer Schlauchbruchsicherung (Quelle: BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft)
Abb.5: Anschluss einer Schlauchbruchsicherung - Detail (Quelle: BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft)
Die Abbildungen 6 und 7 zeigen einen schematischen Aufbau einer Flüssiggasanlage mit einer Leckgassicherung, die auch für den Einsatz unter der Erdgleiche verwendet werden kann.
Abb.6: Anschluss einer Leckgassicherung (Quelle: BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft)
Abb.7: Anschluss einer Leckgassicherung - Detail (Quelle: BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft)
Beim Umgang mit Flüssiggasbehältern müssen folgende Sicherheitsregeln beachtet werden:
Wird zu viel Gas in kürzester Zeit aus der Flasche verbraucht, so kommt es zur Vereisung an der Außenseite. Die Abbildung 8 zeigt eine solche Flaschenvereisung. Die maximale Dauerentnahme in kg/h wird in den Abbildungen 9 und 10 dargestellt.
Abb.8: Vereisung an der Außenseite eines Flüssiggasbehälters (Quelle: BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft)
Abb.9: Entnahmediagramm für 11 kg-Mehrwegflaschenanlage (Quelle: BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft)
Abb.10: Entnahmediagramm für 33 kg-Mehrwegflaschenanlage (Quelle: BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft)
Für den Umgang mit den Verbrauchseinrichtungen sind folgende Punkte relevant: Bildquellen: BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft Brenner
Schmelzgeräte
Bautrockungs- und Heizgeräte
→ Rauminhalt in m³ > 30-fache Nennwärmeleitung in kW und Luftwechsel durch Fenster und Türen
→ ständige Öffnungen in der Nähe von Decke und Boden > 0,03-fache Nennwärmeleitung in kW
Ein Transport von größeren Mengen Flüssiggas wird in der Regel von Fachunternehmen vorgenommen. Diese sind mit den Transportvorschiften vertraut. Kleine Mengen werden üblicherweise mit betriebseigenen Fahrzeugen transportiert. Hierzu sind folgende Regeln zu beachten:
Eine Regelung zum Thema „Sichere Beförderung von Flüssiggasflaschen mit Fahrzeugen“ beschreibt die DGUV Information 210-001.
Flüssiggasflaschen sind außerhalb von Arbeitsräumen, entweder in Lagern im Freien oder Lagerräumen zu lagern. Eine Lagerung im Freien ist aus Brandschutzgründen zu bevorzugen.
Bei der Lagerung von Flüssiggasflaschen ist folgendes zu beachten:
Unzulässig ist die Lagerung in: