Das virtuelle Digitalgebäude
Die virtuelle Baustelle
Kompendium für Lernende und Lehrende

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema "Gefahrstoffe - Allgemeines"

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema "Gefahrstoffe - Asbest"

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema "Gefahrstoffe - Zement"

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema "Gefahrstoffe - Bitumen"

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema "Gefahrstoffe - Flüssiggas"

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema "Mineralischer Staub auf Baustellen"

Gefahrenstoff - Epoxidharz

Die Epoxidharze sind einer der meisten Ursachen für berufsbedingte allergische Hauterkrankungen. Die nachfolgende Abbildung zeigt einige Folgen, die durch falschen Umgang mit Epoxidharzen auf der Haut entstehen können. Aufgrund seiner technischen Eigenschaften finden Epoxidharze bislang in vielen Bereichen Anwendung. Die Eigenschaften sind beispielsweise hohe mechanische Belastbarkeit, große Chemikalienbeständigkeit und gute Haftungseigenschaften. Sie lassen sich nur schwer bis gar nicht durch gleichwertige und weniger gefährliche Produkte ersetzen. Von ausgehärteten Epoxidharzen gehen keine sensibilisierenden Gefahren mehr aus.

Quelle: BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft

Herstellung von Epoxidharz

Bei der Herstellung von Epoxidharz bestehen hohe Gefahren. Die folgende Auflistung zeigt, für welche Anwendungen im Baubereich, Epoxidharze verwendet werden. (Bildquelle: BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft)

  • Bauwerksabdichtung
  • Betonschutz und -instandsetzung
  • Bodenbeschichtungen
  • Fugenabdichtungen
  • Klebstoffe
  • Korrosionsschutz
  • Säureschutz
  • Vergießen und Verankern

Eine ausschlaggebende Gefahrenquelle bei der Epoxidharzherstellung stellt der Mischvorgang dar. Durch das Mischen können Spritzer des Epoxidharzes auf die Kleidung des Arbeiters gelangen und diese durchdringen. So können Verätzungen der Haut, wie oben in der Abbildung dargestellt ist, entstehen. Um diese Gefahrenquelle zu umgehen, sind folgende Schutzmaßnahmen beim Mischen ratsam:

  • Rührwerke mit stufenloser Drehzahlregelung
  • der Rührkorbdurchmesser sollte maximal 1/3 des Mischgefäßdurchmessers betragen
  • Mischgefäße sollten nur bis 10 cm unterhalb der Kante gefüllt werden
  • Verwendung von Mischstationen
  • Verwendung von Zwangsmischern

Des Weiteren sollte bei dem Umgang mit Epoxidharz die richtige Schutzausrüstung getragen werden. Hierzu zählt unter anderem das Tragen von Schutzhandschuhen aus Nitril oder Butylkautschuk. Die Abbildung 1 zeigt dafür geeignete Handschuhe mit der notwendigen Kennzeichnung: „Schutz gegen chemische Risiken“. Die Handschuhe auf der Abbildung 2 sind für den Umgang mit Epoxidharzen ungeeignet. Das hierauf zusehende Piktogramm schützt lediglich vor mechanischen Risiken. Zur Vermeidung von übermäßigem Schwitzen können zusätzlich Baumwollhandschuhe benutzt werden.

Abb. 1: BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft / IFA - Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung

Abb. 2: BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft / IFA - Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung

Besteht bei den Tätigkeiten die Gefahr des Verspritzens, muss ein ausreichender Augenschutz getragen werden. Bei Überwachungstätigkeiten in Betrieb und Labor sind Gestellbrillen mit Seitenschutz dafür geeignet. Wenn mit verspritzenden Flüssigkeiten zu rechnen ist, z.B. beim Beseitigen von Störungen, sind Korbbrillen bzw. Gesichtsschutzschilde zu tragen. Vollmasken kommen zum Einsatz, wenn augenschädigende Gase, Dämpfe oder Aerosole auftreten können. Gesichtsschutzschirme sollten nur zusammen mit Gestellbrillen mit Seitenschutz oder Korbbrillen (vor allem bei Arbeiten über dem Kopf) getragen werden.

Außerdem wird ein Körperschutz bestehend aus den folgenden Bestandteilen benötigt:

  • langärmlige Arbeitskleidung
  • Schutzhose oder Schutzanzug
  • Schürze
  • Knieschutz
  • Gummistiefel
  • Nagelschuhe
  • Schutzhandschuhe (wie zuvor beschrieben)
  • Schutzbrille/ Gesichtschutz (wie zuvor beschrieben)

Die nachfolgende Abbildung zeigt einen solchen Körperschutzanzug. Dieser sollte während der gesamten Verarbeitungszeit getragen werden. Im rechten Bild liegen die Unterarme frei und können mögliche Spritzer des Epoxidharzes abbekommen somit wird dieser nicht ordnungsgemäß getragen.

Quelle: BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft